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Tipps, wie Sie sich beim Wandern richtig orientieren können

Beim Wandern richtig orientieren
Tipps, wie Sie sich beim Wandern richtig orientieren können - Foto: © djoronimo #454278423 – stock.adobe.com

Wandern wird hierzulande immer mehr praktiziert und hat sich inzwischen bei vielen als neues Hobby etabliert. Obwohl wandern vom Grundsatz her als eher ungefährlich gilt, ist es hier und da mit Vorsicht zu genießen, denn es kann vorkommen, dass Sie in der fremden Umgebung die Orientierung verlieren. Je nach Standort können Sie sich infolgedessen in einer äußerst misslichen Lage befinden. Insbesondere dann, wenn Sie sich in eher weniger dicht besiedelten Ländern aufhalten.
Um erst gar nicht in die Bredouille zu geraten, ist es ratsam, über die ein oder andere Orientierungshilfe Bescheid zu wissen und mit dem idealen Rüstzeug gewappnet zu sein.

Ganz Oldschool mit Karte und Kompass

Die Vorbereitung ist das A und O, gleiches gilt für die Orientierung in fremden Gebieten und die Ausstattung mittels Kompasses, Karte und sonstigen Hilfsmittel für die Navigation, denn dies gehört zweifelsfrei zu jeder guten Wanderausstattung dazu.

Sehr verlässlich und mindestens genauso stilvoll ist die Verwendung von Kompass und Karte.

Einzige Voraussetzung: Das Wissen, wie beides angewendet wird. Haben Sie sich aber erst einmal damit auseinandergesetzt, so ist diese Methode gar nicht so schwierig, wie es zuallererst den Anschein macht. Zur Kunst des Karten- und Kompasslesens gehört insbesondere das Lesen topografischer Karten. Also jene Wanderkarten, die die Geländeformen und sonstige Details der Erdoberfläche abbilden.

Befinden sich in der Nähe des eigenen Standorts viele Anhaltspunkte wie beispielsweise Kirchtürme, Seen oder Berggipfel, so dürfte es nicht allzu schwer sein, den eigenen Standort auf der Karte zu bestimmen. In Gelände, welches weniger markante Eigenschaften aufweist, kann dies allerdings unter Umständen eine Herausforderung sein. Vor allem in Regionen wie im skandinavischen Fjäll, wo es nicht einmal offensichtliche Wege gibt.

Verwendung von Kompass und Karte
Ganz Oldschool mit Karte und Kompass – Foto: © fran_kie #105454212 – stock.adobe.com

Dennoch gilt: Mit etwas Basic Wissen ist die Orientierung mit Karte und Kompass eine äußerst verlässliche Methode, denn das Ganze funktioniert ohne Strom oder sonstige Hilfsmittel und macht obendrein noch eine Menge Spaß.

Outdoor-Apps auf dem Smartphone

Deutlich moderner wird es mit der Nutzung von Outdoor-Apps. In der Regel sind diese sehr günstig, zum Teil sogar kostenlos und in der Handhabung sehr einfach und flexibel. Der eigene Standort lässt sich zügig orten, sofern Sie sich nicht in einem Funkloch befinden. Routen können geplant und spontan abgewandelt werden, die Tour lässt sich aufzeichnen und Insider-Tipps werden innerhalb dieser Outdoor-Apps häufig auch thematisiert.
Da das Smartphone mittlerweile ein treuer Alltagsbegleiter ist, bedarf es bei dieser Methode keine allzu große Investition. Der Nachteil ist jedoch, dass Sie für diese Verwendung auf Strom und ein GPS-Signal angewiesen sind. Das eigene Smartphone sollte deshalb auf keinen Fall die einzige Option zur Orientierung darstellen.

Verwendung von Apps zur Orientierung
Deutlich moderner wird es mit der Nutzung von Outdoor-Apps – Foto: © Petair #64922484 – stock.adobe.com

Der GPS-Tracker für wilde Touren

Wer auf Nummer sicher gehen möchte und sich in Regionen aufhält, die vom Smartphone möglicherweise nicht erkannt werden, sollte zu einem GPS-Gerät greifen.

Diese sind nicht nur robuster und energiesparender, sondern verfügen in der Regel auch über einen deutlich leistungsstärkeren Empfänger für das GPS-Signal als es beim Smartphone der Fall ist.

Die Unterstützung der Natur

Auch Mutter Natur kann Ihnen die Orientierung beim Wandern erleichtern, sollte aber nicht die einzige Quelle zur Orientierung sein.
Die Sonne durchläuft innerhalb eines Tages jede Himmelsrichtung. Sie geht im Osten auf, wandert sodann über den Süden, geht im Westen unter und bleibt im Norden stets verborgen. Wer sich dessen bewusst ist, kann je nach Tageszeit eine grobe Einschätzung hinsichtlich der aktuellen Himmelsrichtung vornehmen, in die man sich bewegt.
In der Nacht sorgt der Polarstern für etwas Orientierung, denn er befindet sich in der nördlichen Hemisphäre und ist recht leicht zu entdecken.  Wer ihn nicht auf Anhieb entdeckt, sollte zuerst Ausschau nach dem Großen Wagen halten. Werden dann die hinteren beiden Sterne des Sternbilds mit einer gedachten Linie verbunden und etwa fünfmal verlängert, so endet diese Linie beim Polarstern, der geografisch gesehen den Norden kennzeichnet.

Ebenfalls eine kleine Orientierungsstütze hinsichtlich der Himmelsrichtung sind Pflanzen und Tiere.

So sind Bäume zum Beispiel auf ihrer dem Westen zugeneigten Seite am stärksten mit Moos bewachsen. Ein mit Schnee bedeckter Hang schmilzt an seiner nördlichsten Seite am langsamsten. Außerdem heißt es auch, dass sich freistehende Bäume mitunter etwas in Richtung Osten neigen.
Jedoch sind diese Weisheiten mit Vorsicht zu genießen, da letztendlich auch immer die lokalen Bedingungen zu berücksichtigen sind, die auf den Wahrheitsgehalt dieser Aussagen Einfluss nehmen können.

Natur als Quelle zur Orientierung
Auch Mutter Natur kann Ihnen die Orientierung beim Wandern erleichtern, sollte aber nicht die einzige Quelle zur Orientierung sein – Foto: © Sergiu b. Nomad #278697600 – stock.adobe.com

Must-Haves zur Orientierung in der Wanderausstattung

Um nicht gänzlich aufgeschmissen zu sein, ist es also ratsam, über etwas Knowhow hinsichtlich des Kartenlesens zu verfügen, einen Kompass bei sich zu tragen und für die Nutzung des Smartphones auch eine Powerbank oder sonstige Stromquelle mitzuführen.
Zudem empfiehlt es sich, einen Reiseführer über die entsprechende Region einzupacken, denn dieser enthält nicht nur ausgewählte Tourenvorschläge, sondern informiert darüber hinaus auch Wissenswertes über die Kultur, Hotels und Sehenswürdigkeiten. Wie Sie sehen gehört zum Wandern mehr als ein paar Wanderschuhe und Proviant.