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Mit Teenagern verreisen

Mit Teenagern verreisen
Mit Teenagern verreisen - Foto: © Maksym Povozniuk #362467063 – stock.adobe.com

Die Pubertät stellt so manche Familien vor große Herausforderungen. Mit zunehmendem Alter wird sodann auch die Urlaubsplanung immer schwieriger, denn die Kinder lassen sich für eine gemeinsame Reise nicht mehr allzu sehr begeistern. Stattdessen sehnen sie sich nach Ruhe und Autonomie. Doch dem gemeinsamen Urlaubsglück muss dieser Umstand nicht zwingend im Weg stehen.
Mit der richtigen Herangehensweise kann der Familienurlaub dennoch ein Erfolg werden und zu einem völlig neuen Zusammenhalt verhelfen.

Kommunikation ist wichtig

Kinder machen in ihrer Entwicklung verschiedene Phasen durch. Mal sprechen sie unheimlich viel, dann wieder ziehen sie sich zurück und gehen Gesprächen gezielt aus dem Weg. Letzteres kommt häufig mit Beginn der Pubertät vor. Trotzdem ist vor dem Familienurlaub ein gemeinsames Gespräch unausweichlich. Kinder im Teenageralter wünschen sich häufig, auch mal ohne die Eltern verreisen zu dürfen und somit selbständiger zu sein. Sie möchten nicht mehr umhegt werden.

Doch Eltern, die eine ordentliche Überzeugungsarbeit leisten, bekommen ihre Kinder in der Regel dazu, die Vorteile des gemeinsamen Reisens zu sehen und sich erneut darauf einzulassen.

Letzen Endes bleibt den minderjährigen Kindern ohnehin keine Wahl, jedoch soll der Urlaub nicht von dicker Luft geprägt sein. Daher macht es Sinn, die Kinder in die Planung unbedingt mit einzubeziehen und deren Wünsche zu respektieren. So fühlen sie sich gehört und lassen sich mit größerer Wahrscheinlichkeit auf die gemeinsame Auszeit ein.

Kinder in Planung einbeziehen
Es macht Sinn, die Kinder in die Planung unbedingt mit einzubeziehen und deren Wünsche zu respektieren – Foto: © Monkey Business #91092294 – stock.adobe.com

Das Reiseziel festlegen

Wer jahrelang im Sommer eine Hotelanlage mit Kinderbetreuung und All-Inclusive-Verpflegung besucht hat, hat damit zwar für eine vertraute Kontinuität gesorgt, doch für die Kinder kann dies mit der Zeit eintönig und uninteressant werden. Zumal sie als Teenager aus dem zu betreuenden Alter langsam aber sicher herausgewachsen sind.
Teenager sehnen sich nach Abwechslung, nach einem Abenteuer. Vielleicht kommt ein Städtetrip oder eine Wanderung in Frage. Vielleicht wünschen sie sich Camping-Ambiente statt Hotelservice. Auf die Wünsche der Kinder einzugehen, kann eine enorme Wirkung haben, schließlich sollen diese sich am Urlaubsort genauso wohlfühlen wie die Eltern.

Die Gestaltung des Aufenthalts vor Ort

Für viele Eltern bedeutet Urlaub eines: Entspannung und Ruhe. Eltern wissen jedoch gleichermaßen, dass sich dieser Wunsch in der Praxis nur bedingt umsetzen lässt, denn Kinder brauchen Beschäftigung. Zwar können sich Teenager die meiste Zeit alleine beschäftigen und finden für gewöhnlich recht schnell Anschluss im Urlaubsort, doch gemeinsame Unternehmungen mit den Eltern haben nochmal einen besonderen Stellenwert, sofern sich diese nicht nur auf einen Spaziergang zum nächsten Restaurant beschränken.

Findet der Urlaub im Süden statt, so könnte beispielsweise ein Tagesausflug zu einem tollen Wasserpark geplant werden.

Beim Wanderurlaub könnte eine Klettereinheit mit professioneller Anleitung, ein Aufenthalt in einer Therme mit aufregenden Rutschmöglichkeiten oder der Besuch eines nahegelegenen Erlebnisparks für Abwechslung sorgen. Je nach Urlaubsort stehen zahlreiche Angebote zur Verfügung, die als Familie in Anspruch genommen werden können.

Die Gestaltung des Aufenthalts vor Ort
Die Gestaltung des Aufenthalts vor Ort – Foto: © Max Topchii #222166359 – stock.adobe.com

Freiraum und Freizeit einplanen

Zeit als Familie ist wertvoll und wichtig, doch genauso wichtig ist im Teenageralter auch Freiraum und die Zeit für sich. Das kann ein Ausflug ohne elterliche Obhut bedeuten, aber auch alleine frühstücken zu gehen und dafür ausschlafen zu dürfen.
Wichtig ist einfach, dass Jugendlichen ein gewisses Maß an Mitbestimmung eingeräumt und somit die Chance gegeben wird, selbstbestimmt zu handeln. Natürlich sollten im Voraus die Grenzen festgesteckt werden, sodass vor Ort keine Diskussionen entstehen, die hätten vermieden werden können.

Teenager und ihre Smartphones

Die Vernetzung untereinander über die sozialen Medien ist heutzutage enorm wichtig. Sich gegenseitig auf dem neuesten Stand zu halten, auch wenn hunderte von Kilometern zwischen einem liegen, kann für eine Freundschaft zwischen Jugendlichen von großer Bedeutung sein. Generell haben Jugendliche ein starkes Bedürfnis danach, nichts zu verpassen.

Zwar sollte der Urlaub nicht nur aus Instagram, Snapchat und TikTok bestehen, doch ein striktes Smartphone-Tabu wäre auch nicht der richtige Weg.

Stattdessen sollten Eltern mit ihren Kidern einen Kompromiss finden, der einen angemessenen Handykonsum während des Urlaubs regelt.

Mit den Kindern unter einem Dach?

Je nachdem welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen, könnten sich Eltern darüber Gedanken machen, ob es wirklich notwendig ist, mit den Kindern ein gemeinsames Hotelzimmer zu buchen. Jugendliche dürften in der Regel alt genug sein, um getrennt von den Eltern in einem eigenen Reich zu schlafen. Eltern, die sich auf diese Art von Übernachtung einlassen, zollen ihren Kindern damit auch in gewisser Weise Respekt, denn sie respektieren das aufkommende Bedürfnis nach Privatsphäre, welches besonders im Teenageralter langsam aufkeimt.
Auch für die Eltern kann es positive Effekte haben, abends und für die Nacht von den Kindern getrennt zu sein. So können sich beide Generationen voneinander „erholen“ und mit frisch getankter Energie am nächsten Morgen wieder gemeinsam in den Tag starten.

Generell sollte die Unterkunft den Kindern etwas zu bieten haben. An einer einfachen Pension sehen sich Jugendliche schnell satt und die Motivation für die nächsten Urlaubstage schwindet so dahin. Besser wäre es, ein Hotel, eine Campinganlage oder eine sonstige Unterkunft auszuwählen, die auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen angepasst ist.