Kapstadt entdecken – Sonne und Pinguine am Kap der Guten Hoffnung

Einst machten schwere Wetterverhältnisse und starke Winde Afrikas Südküste gefährlich. Nicht ohne Grund entstand der Name Kap der Guten Hoffnung. Doch heute ist Kapstadt ein Paradies aus Sonne, Bergen, Pinguinen und Kultur. Wir zeigen die besten Orte der Stadt und geben Tipps zum perfekten Südafrika-Urlaub.
Inhaltsverzeichnis
Tafelberg – Weltwunder am Atlantik
Kaum ein Ort steht so für natürliche Schönheit wie der Tafelberg. Mitten in der Mutterstadt der Südafrikaner ragt ein gigantischer Berg aus dem Atlantischen Ozean heraus. Als eines der 7 Weltwunder der Natur ist er zurecht das Nationalheiligtum des Landes. Seinen Namen erhielt er von seinem außergewöhnlich flachen Plateau. Denn wenn man ihn sich so ansieht, fällt auf, dass er deutlich breiter, als hoch ist. Zudem umfasst er eine unglaubliche Fläche von 6.500 Hektar und ist einer der ältesten Berge der Welt.
Dabei ist er bequem mit der Seilbahn oder mit einer aufregenden Wanderung durch die südafrikanische Landschaft zu erreichen.
Urlauber, die sich für erste Variante entscheiden, starten an der 1929 erbauten Seilbahn im grünen Stadtviertel Gardens. In etwa zehn Minuten genießen sie einen eindrucksvollen Blick auf den Atlantik, die Stadt und die umliegenden Inseln. Wer sich für die Wanderung entscheidet, braucht etwa drei bis vier Stunden, bis er am unvergesslichen Aussichtspunkt ankommt.

Green-Point – Leuchtturm und Stadium
Was heute ein Touristenparadies ist, war früher schwer zu erreichen – Winde und Stürme umgaben die Küste und machten die Seefahrt problematisch. Abhilfe schaffen sollte ein Leuchtturm der 1824 nach deutschem Vorbild erbaut wurde. Das Green-Point-Lighthouse war der erste, feststehende Leuchtturm in ganz Südafrika. Heute ist er vor allem bei Touristen beliebt, die seine interessante Farbgestaltung vor den Winden der Atlantikküste begutachten wollen.
Auf der knapp 20 Meter hohen Plattform werfen Urlauber einen Blick auf das reißende Meer.
Nicht weit davon entfernt liegt das Cape Town Stadion, das den allermeisten noch aus der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 im Kopf geblieben ist. Knapp 60.000 Menschen finden hier Platz, in einer Atmosphäre, die den Geist Südafrikas verkörpert. Heute dient es vor allem Rugby-Spielen, die jedes Jahr von Oktober bis Mai stattfinden. Auch wer nicht der größte Fan des Sports ist, kann von einem Besuch lernen. Denn hier begegnen wir der bunt gemischten Kultur Südafrikas in ihrem vollen Engagement.

Bo-Kaap – Bunte Heimat der Kap Malaien
Diese findet man wohl nirgends so eindrucksvoll wie in Bo-Kaap. Das Viertel „über dem Kap“ ist eines der beliebtesten Ausflugsziele der Stadt. Selbst, wer schon viel in seinem Leben gereist ist, wird so ein farbenfrohes Viertel wohl noch nie gesehen haben. Dabei hat die Gestaltung eine schöne Geschichte. Nach Befreiung der Sklaven im Jahr 1834 durften diese ihre Häuser zunächst nur in Weiß färben. Als diese Regel aufgehoben wurde, malten die meisten Einwohner ihr Zuhause bunt an. Von hellgrün bis rosa und gelb leuchten die kleinen Mietshäuser heute in allen erdenklichen Farben. Erbaut in einer Mischung aus kapholländischer und georgianischer Architektur sind sie niedrig und in die Länge gezogen, mit vielen weiß-verzierten Fenstern.
Die Menschen der multikulturellen Gemeinschaft sind großteils Muslime, von malaysischer Abstammung. Daher auch ihr Name Kap Malaien. Sie sind eines der seltensten Kulturphänomene, die unsere Erde zu bieten hat. Ihre interessante Geschichte lernen Besucher im Bo-Kaap Museum kennen.
Kap der Guten Hoffnung – Wind und Pinguine
Auch das namensgebende Kap der Guten Hoffnung darf auf keinen Fall vergessen werden. Die schroffe Klippe liegt etwa eineinhalb Stunden außerhalb von Kapstadt. Dabei handelt es sich um den sagenumwobenen Ort, den der Portugiesen Bartolomeu Dias erstmalig als „Kap der Stürme“ bezeichnete – dann aber umbenannte, mit der Hoffnung vermehrt Seeleute anzuziehen. Heute bietet die 250 Meter hohe Klippe einen beeindruckenden Aussichtspunkt über den stürmischen Atlantik. Wer mehr als eine frische Brise erleben möchte, ist hier am richtigen Ort angekommen.
Mit der Seilbahn „Flying Dutchman“ erreicht man einen Leuchtturm, der an den Schauplatz eines atmosphärischen Seefahrer-Thrillers erinnert. Umgeben von mächtigen Wellen steht er eindrucksvoll auf einem spitzen Felsen. Besucher können nicht nur ihn bewundern, sondern auch eine sagenhafte Pflanzen- und Tierwelt. In den Wellen finden die einen oder anderen sogar Wale. Neben den 150 Vogelarten sind es besonders die Pinguine, die viele Besucher zum Kap führen. Denn Südafrika liegt so weit südlich, dass sogar die kleinen Antarktis-Wesen die stürmische Küste erreichen. Diese findet man in Scharen am Boulders Beach etwa 30 Minuten nördlich vom Kap. Wer über Simon Town zurück nach Kapstadt fährt, kommt mit einem kleinen Umweg am Pinguin-Strand vorbei.

Kulinarik – Trockenfleisch und Maismehl
Mindestens genauso bunt geprägt, wie die Bevölkerung Südafrikas ist seine Küche. Dabei ist Biltong die absolute Spezialität des Landes. Vor hunderten von Jahren entwarfen niederländische Siedler eine spezielle Technik zur längeren Haltbarkeit von Rindfleisch – so entstand das leckere Trockenfleisch.
Der würzige Snack, der mit Essig, Koriander, Pfeffer und Chili verfeinert wird, ist im ganzen Land beliebt.
Heute gibt es Varianten von allerlei exotischen Arten, wie Oryx, Zebra, Kudu, Strauß oder Springbock. Besonders herzig sind auch Samoosa. Der ursprünglich aus Indien stammende Snack fand schnell weite Verbreitung unter der Sonne Südafrikas. Die Teigtaschen werden gefüllt mit Kartoffeln, Gemüse, Hähnchen und saftigem Lammfleisch. Ebenso beliebt ist der Maismehlbrei Pap, der stark an die italienische Polenta erinnert – jedoch in einer deutlich kräftigeren Konsistenz serviert wird. Zu empfehlen ist auch südafrikanischer Rotwein, der für seinen würzigen, erdigen Geschmack bekannt ist.
Fazit
Kapstadt ist ein faszinierendes Urlaubsziel voller afrikanischer Schönheit. Ob freie Natur am Tafelberg oder dem Kap der Guten Hoffnung, Kultur in Bo-Kaap oder Architektur in Green-Point – Kapstadt zeigt wie kaum ein anderer Ort die Vielfalt Südafrikas.