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Ausflug zum Schloss Glücksburg

Schloss Glücksburg
Ausflug zum Schloss Glücksburg - Foto: © Sina Ettmer #138201649 – stock.adobe.com

Anmutig ragt das Schloss Glücksburg aus dem Wasser in die Höhe. Die Anfänge des Prachtbaus gehen auf die 1580er Jahre zurück, als Herzog Johann zu Schleswig-Holstein-Sonderburg das Schloss auf dem Gelände des einstigen Rüdeklosters errichten ließ.

Die Anfänge des Wasserschlosses

Der Adelige beauftragte Architekt Nikolaus Karies mit dem Bauprojekt. Der Baumeister nutzte das Baumaterial des dort befindlichen einstigen Klosters. Allerdings wurde das Kastell nicht – wie für die meisten Wasserschlösser üblich – auf Pfählen erbaut. Stattdessen thront das Wasserschloss auf einem über zwei Meter hohen Granitsockel.

Heute ist das Schloss Glücksburg zu einem der bedeutungsvollsten Schlossanlagen in Europa avanciert.

Seit der Mitte der 1920er Jahre stehen die Tore der Anlage zudem als Schlossmuseum offen. Besonders beeindruckend ist der Anblick der Renaissance-Ausstattung, die in den Räumlichkeiten weitgehend erhalten geblieben ist.

Wasserschloss Glücksburg
Heute ist das Schloss Glücksburg zu einem der bedeutungsvollsten Schlossanlagen in Europa avanciert – Foto: © snapshotfreddy #378071223 – stock.adobe.com

Architektonische Besonderheiten

Eine Besonderheit des Schlosses ist ein überwiegend quadratischer Grundriss, der sich aus drei gleichgroßen Einzelhäusern und vier Ecktürmen zusammensetzt. Offene, mit Zinnen verzierte Türme wurden erst zu einem späteren Zeitpunkt mit Schiefertürmen aufgewertet. Kennzeichen des Schlosses sind prachtvoll ausgestattete Salons und Säle, die mit liebevoll gestalteten Stuckarbeiten, Landschaftsbildern sowie Porträts von Persönlichkeiten europäischer Königshäuser die Blicke auf sich ziehen.

Zudem beherbergt das größte Wasserschloss aus Deutschland eine umfassende Silbergeschirr- und Porzellansammlung. Besonders kostbar sind zudem farbenfrohe Tapeten aus Kalbsleder, die vermutlich die Handschrift einer Mechelner Manufaktur tragen.

Architektur Wasserschloss Glücksburg
Eine Besonderheit des Schlosses ist ein überwiegend quadratischer Grundriss, der sich aus drei gleichgroßen Einzelhäusern und vier Ecktürmen zusammensetzt – Foto: © snapshotfreddy #378064962 – stock.adobe.com

Einteilung der Räume

Auf beiden Seiten der Eingangshalle verlaufen Räume entlang, die über Jahrhunderte hinweg als Kanzlei- oder Wohnräume dienten. Unmittelbar unter dem Eingangsbereich befindet sich das ehemalige Gefängnis. Zudem befindet sich in dem Schloss eine Kapelle, die sich der einstige Herzog Philip Ernst im Jahre 1717 einrichtete.

Besonderheiten der barocken Ausstattung sind ein Kanzelaltar, der im typisch norddeutschen Stil erbaut wurde.

Zudem beherbergt das Wasserschloss Werke des Bildschnitzers Claus Gabriel. Die zur Kapelle gehörige Orgel ist ein 1847 durch die Apenrader Firma Marcusson erbautes Instrument. An die Westseite schließt sich eine Gruft an, in der letztmals zu Beginn des 19. Jahrhunderts Mitglieder der königlichen Familie beigesetzt wurden.

Das erste und zweite Obergeschoss

Im ersten Obergeschoss erblicken Besucher einstige Wohn- und Schlafgemächer der Familie. Das Herzstück im Mittelhaus ist ein zehn Meter breiter und 30 Meter langer Saal, von dem beidseitig vier gleichmäßig aufgeteilte Räume abgehen.
An die quadratischen Zimmer grenzen jeweils Turmzimmer. Das zweite Obergeschoss beherbergt seit den 1850er Jahren alle Ess-, Wohn- und Schlafzimmer einstiger Prinzen und Prinzessinnen. Zudem befinden sich auf dieser Etage mehrere Gästezimmer. Außerdem gibt es einen guten Grund, weshalb das Wasserschloss Glücksburg auch als „Wiege der Königshäuser Europas“ bezeichnet wird. Allein Johann der Jüngere zeugte auf dem Schloss insgesamt 22 Kinder.

Blick aufs Schloss Glücksburg
Im ersten Obergeschoss erblicken Besucher einstige Wohn- und Schlafgemächer der Familie – Foto: © Andreas #329144007 – stock.adobe.com

Der Schlossgarten und das Rosarium

Eine Augenweide des Außenbereichs ist der Schlossgarten. Heute sind die Grünflächen englischem Vorbild gestaltet.

Ein besonderes Merkmal ist die barocke Gliederung, die sich aus rahmenden Alleen sowie ein aus dem alten Garten fortgeführten Wegsystem zusammensetzt.

Das im Garten befindliche Orangeriegebäude dient heute als Schauplatz von Konzerten und Kunstausstellungen. Unmittelbar neben dem Schlossgarten befindet sich das Glücksburger Rosarium. Dieses einstige Gärtnerhaus dient heute als Zuchtort von Kletter- und Wildrosen. Ein weiteres Highlight ist ein im 16. Jahrhundert künstlich angelegter Schlossteich, der das Schloss schützte und zugleich als Fischteich dient.

Eine beliebte Hochzeits-Location

Heute stehen die Tore des Schlosses nicht nur für Besichtigungen offen, die Besucher täglich von 11 bis 17 Uhr durchführen können. Auf Wunsch ist es ebenfalls möglich, sich im Schlossturm standesamtlich oder in der Schlosskapelle kirchlich das Ja-Wort zu geben.
Zudem stehen die Tore des Wasserschlosses für Firmenfeiern und Tagungen offen. Auf dem gesamten Gelände stehen in der Orangerie und im Schloss mehrere Räume oder Säle zur Miete bereit. Zudem befindet sich im Schlosskeller ein Restaurant.