Hotelschnäppchen schlagen und Geld einsparen

Im Internet findet sich ein unendliches Angebot an Unterkünften. Es ist der perfekte Ansprechpartner für die gesamte Urlaubsplanung: Sowohl die Suche nach einem Hotel als auch die Auswahl und zu guter Letzt der Zuschlag könnten nicht einfacher sein. Dank Vergleichsportalen entdecken wir schnell das individuell beste Feriendomizil zum günstigsten Preis – zumindest denken wir das. Unterhalten wir uns am Reiseziel mit anderen Gästen in derselben Unterkunft, erleben wir häufig eine Überraschung: Der Zimmernachbar zahlt deutlich weniger für den gleichen Zeitraum und Komfort.
Mit nachstehenden Tipps können Sie im nächsten Urlaub derjenige sein, der das lukrativste Schnäppchen geschlagen hat.

Tipp 1: Mit VPN Standort ändern

VPNs (Virtual Private Networks) sind vor allem für ihre herausragende Sicherheitsfunktion beim Surfen im Internet bekannt. Jeder User hinterlässt dabei „Spuren“, darunter seine IP-Adresse. Daten- und Identitätsdiebstahl können die Folge sein. Ein VPN Download bietet noch einen weiteren großen Pluspunkt: Der Zugriff auf geoblockierte Inhalte ist möglich, Streamer erhöhen damit ihre Film- und Serienauswahl deutlich.

Was nur die wenigsten Menschen wissen: Virtual Private Networks ermöglichen auch Einsparungen bei der Urlaubsbuchung.

Tatsache ist: Vergleichsportale stellen anhand der IP-Adresse den ungefähren Aufenthaltsort des Suchenden fest. Je nach den durchschnittlichen Einkommensverhältnissen der Bürger eines jeden Landes erhalten sie in der Regel unterschiedliche Flug- und Hotelpreise angezeigt. Mit einer IP-Adresse beispielsweise in Albanien (zweitärmstes Niedriglohnland Europas) finden sich günstigere Angebote auf dem Bildschirm als mit einer in Deutschland – und die Unterschiede können erheblich sein.

Tipp 2: direkte Kontaktaufnahme mit dem Hotel

Online-Portale sind perfekt für den Vergleich von Unterkünften, auch die anschließende Buchung im Netz ist unkompliziert und bequem. Es kann sich jedoch lohnen, Kontakt mit dem ausgewählten Hotel aufzunehmen. Früher durften deren Betreiber keine preiswerteren Angebote machen als auf der Website eines Hotelvermittlers ausgewiesen.
Im Jahr 2013 änderte das Bundeskartellamt die sogenannte Bestpreisklausel. Ein Telefonat ins Ausland ist zwar verhältnismäßig teuer, erhalten potentielle Gäste jedoch einen geringeren Preis, rechnet es sich in jedem Fall.

Tipp 3: Scrollen nicht vergessen

In der Regel schauen sich viele Hotelsuchende ausschließlich die ersten Offerten auf Seite 1 eines Vergleichsportals an.

Dabei handelt es sich nicht immer um die Unterkünfte mit den besten Bewertungen, ebenso sind es oft die hochpreisigen Alternativen.

Besitzer von Gasthäusern haben die Möglichkeit, Einfluss auf das Ranking zu nehmen. Mit Zahlung einer höheren Provision landen sie meist in den oberen Reihen. Deshalb empfiehlt es sich, entweder Herunterzuscrollen oder sich durch die Filterfunktion die Angebote nach Preisen sortieren zu lassen.

Tipp 4: Ferienzeiten beachten

Mittlerweile weiß wohl jeder, dass in den Schulferien die Hotelpreise in die Höhe schnellen. Gleiches gilt für Flüge. Woran viele Urlauber jedoch nicht denken: Je nach Reiseziel fallen Feiertage und Ferien auf unterschiedliche Zeiten.
Dazu ein Beispiel: Das Osterfest in Griechenland wird bis zu fünf Wochen später als in Deutschland gefeiert. Somit sollten nicht nur die Schulferien am Heimatort, sondern auch im anvisierten Urlaubsland im Auge behalten werden. Generell gilt: Die lukrativsten Sparangebote erhält man zum einen als Frühbucher, etwa ein halbes Jahr vorher. Zum anderen als Spontanbucher, bestenfalls am gleichen Tag, denn dann vergeben Hotels ihr Restkontingent besonders günstig. (Hier finden Sie mehr zum Thema: Das ist der beste Zeitpunkt, um Urlaub zu buchen)

Tipp 5: Flexibilität

Eine teilweise recht hohe Geldeinsparung lässt sich erreichen, wenn Urlauber flexibel bei der Auswahl ihres Reisezieles sind. Es empfiehlt sich, verschiedene Länder und Orte miteinander zu vergleichen.

Je nach Beliebtheit und damit einhergehenden hohen Buchungszahlen ändern sich die Hotelpreise von Saison zu Saison.

Beispielsweise war Mallorca in der Sommerzeit 2016 besonders stark gefragt, dies spiegelte sich in den Reisekosten wider. Ist die Nachfrage niedrig, reagieren viele Länder mit außergewöhnlichen Rabattaktionen.

Tipp 6: Urlaubslänge anpassen

Finanziell interessant kann gleichfalls die individuelle Ausrichtung der Länge des Urlaubsaufenthaltes sein. Es gibt weltweit zahlreiche Hotels, die ihre Übernachtungspreise entsprechend anpassen. So kann es sein, dass ein Zimmer pro Nacht 80 Euro kostet, bleibt man jedoch zwei Wochen, deutlich weniger dafür verlangt wird.
Darüber hinaus bieten immer mehr Unterkünfte verlockende Rabatte an. Oftmals werben sie mit „Vier Nächte bleiben, drei Nächte bezahlen“ oder ähnlichem.

Tipp 7: Bonusprogramm

Stammgäste sind bei Hotelbetreibern äußerst beliebt. Deshalb sind sie in der Regel gerne bereit, teilweise hohe Boni anzubieten. Bestenfalls setzen sich Gäste direkt mit ihnen in Verbindung und sprechen die Möglichkeiten persönlich ab. Große Hotelketten offerieren oftmals ihre eigenen Rabattprogramme. Prämien können gesammelt und bei einer späteren Buchung eingesetzt werden. Belohnt wird man unter anderem mit einer kostenlosen Übernachtung oder einem Zimmer-Upgrade.

Eine weitere Variante sind Bonus- bzw. Treuekarten, die an Mitglieder eines entsprechenden Prämienprogrammes ausgegeben werden.

Bereits bei der Aufnahme erhalten Hotelgäste häufig besondere Privilegien. Dazu gehört zum Beispiel kostenloses Internet oder die bevorzugte Behandlung beim Einchecken.
Bei den meisten Unterkünften ist die Mitgliedschaft kostenlos, folgende konkrete Vorteile sind möglich:

• nach einer bestimmten Anzahl an bezahlten Nächten (je nach Hotelkette individuell) gibt es eine Übernachtung gratis
• je nach Zimmerpreis erhalten Gäste unterschiedlich hohe Bonuspunkte, sie können wiederum in Gratis-Übernachtungen umgewandelt werden
• Möglichkeit zum späten Auschecken
• generell Zimmer-Upgrade bei einem hohen Mitgliedschaftsstatus
• Zugang zu den VIP- oder Club-Bereichen eines Hotels
• eher selten: ein kostenloses Frühstück

Tipp 8: Blindbooking für Mutige

„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ heißt ein altes Sprichwort. Tatsächlich steht beim Blindbooking ein Gewinn an, und zwar in Form von außergewöhnlich günstigen Preisschnäppchen. Entsprechende Plattformen halten unterschiedliche Varianten bereit.
So kann man sich beispielsweise auf Hotels in einer bestimmten Stadt beschränken, Rabatte bis zu 60 Prozent sind möglich. Auf dem Markt gibt es zudem komplette Überraschungsreisen inklusive Flug. D.h., Blindbooking-Bucher haben nicht einmal Einfluss auf das Reiseland. Eine gute Portion Mut und Flexibilität sind erforderlich. Denn wer sich beispielsweise auf mildes Klima im Silvesterurlaub freut und letztendlich im Tiefschnee Norwegens landet, profitiert zwar von einer hohen Ersparnis, aber nicht unbedingt von Feriengenuss.