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Sichere Bezahlung auf Reisen: So sind Urlauber stets liquide

Sichere Bezahlung auf Reisen
Sichere Bezahlung auf Reisen: So sind Urlauber stets liquide - Foto: © Valerii Apetroaiei #314916699 – stock.adobe.com

Bereits im Inland ist es ärgerlich und unangenehm, an einer Kasse bei fehlendem Bargeld oder einer nicht funktionierenden Geldkarte rote Ohren zu bekommen. Wer jedoch im Ausland mittellos ist, wird an dem Auslandsaufenthalt nur noch wenig Freude haben.
Um unterwegs stets liquide zu sein, ist es deshalb sinnvoll, niemals nur eine Geldkarte bei sich zu haben und generell alles auf Plastik zu setzen. Zu hoch ist das Risiko, dass Händler oder Geldautomaten die Karte nicht akzeptieren.

Zudem ist es nicht ausgeschlossen, dass Kartenlesegeräte defekt oder mit der eigenen Karte inkompatibel sind. Das Worst-Case-Szenario ist natürlich ein Verlust der Geldkarte.

Die Mischung macht’s

Deshalb ist es am besten, Geldkarten und Bargeld bei sich zu haben. Ebenso sinnvoll ist es, digitale Plastik im Smartphone sein Eigen nennen zu können.

Die Anpassung der Mischungsverhältnisse erfolgt abhängig vom Ort der Reise, der geplanten Aufenthaltsdauer und den persönlichen Eindrücken, die bereits in Bezug auf die besuchte Region gesammelt wurden.

Schließlich ist es nie ausgeschlossen, dass Teile des eigenen Hab und Guts verlorengehen. Eine ausschlaggebende Rolle spielt außerdem die Frage, welche Zahlungsoptionen am jeweiligen Reiseziel zur Verfügung stehen.

Geldkarte und Bargeld
Es ist am besten, Geldkarten und Bargeld bei sich zu haben – Foto: © Francesco #83000346 – stock.adobe.com

Finanzielle Sicherheit durch eine Bargeldreserve

Bargeld bietet nahezu auf der ganzen Welt finanzielle Sicherheit. Sogar in kartenaffinen Ländern wie Schweden ist es sinnvoll, stets eine kleine finanzielle Reserve in Form von Bargeld mit sich zu führen. Andererseits werden sogar Kreditkarten wie Mastercard oder Visa in bestimmten Ländern wie Japan eher mäßig akzeptiert, auch an Bankautomaten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte deshalb schon vor Reiseantritt etwas Bargeld für die ersten Tage umtauschen – stets unter Berücksichtigung etwaiger Ein- oder Ausfuhrbestimmungen. Um Verlusten von Bargeld vorzubeugen, ist es ratsam, einen Teil des Bargelds am Körper, einen weiteren Teil in einem Safe und weiteres Geld an einem sicheren Ort aufzubewahren.

Wenn jemand außerhalb des Euroraums Bargeld von einem Geldautomaten abhebt, ist es wichtig, alle relevanten Wechselvorgänge zu beachten. In den meisten Fällen bieten ausländische Banken die Option an, den Betrag in Euro abzurechnen. Allerdings ist der Wechselkurs in der Regel viel ungünstiger als bei Abrechnungen in der jeweiligen Landeswährung.
Deshalb ist es wichtig, die Modalitäten über die Wechselkurse genau unter die Lupe zu nehmen. Einige Geräte möchten Verbraucher gezielt zu schlechteren Konditionen bewegen.

Finanzielle Sicherheit durch eine Bargeldreserve
Finanzielle Sicherheit durch eine Bargeldreserve – Foto: © Syda Productions #113295802 – stock.adobe.com

Zahlungen mit der Girocard

Die zur eigenen Bank oder Sparkasse gehörige Girocard ist vielen Menschen noch als EC-Karte bekannt. Problematisch ist, dass diese Geldkarte nur an wenigen Punkten im Ausland zum Einsatz kommen kann – in weiten Teilen noch nicht einmal innerhalb der EU.

In den meisten Fällen ist es erforderlich, über einen Zugang zu einem weiteren internationalen Zahlungssystem zu verfügen, um mit der Girocard zu bezahlen oder an Bankautomaten Geld abzuheben.

Kennzeichnen dieses Systems ist ein zusätzliches Symbol, das als sogenannte Co-Badge zumeist rechts auf der Vorderseite angebracht ist. Gängige Beispiele für Co-Badges sind die Maestro-Karte von Mastercard oder V-Pay von Visa. Während für Maestro weltweit Akzeptanzstellen existieren, ist V-Pay auf Nutzungen innerhalb Europas limitiert.
Für die Verwendung von V-Pay benötigen Händler außerdem ein Kartenterminal, das speziell für die Verarbeitung des Chips in der Karte ausgelegt ist. Im Gegensatz dazu kann Maestro auch an Geräten genutzt werden, die den Magnetstreifen lesen können.

Neuerungen im Umgang mit der Girocard

Ausgewählte Banken und Sparkassen sind mittlerweile dazu übergegangen, ihren Kunden Girocards mit Debitkarten-Co-Badges von Visa und Mastercard zu überreichen. Die Girocards können von ihren Inhabern überall dort verwendet werden, wo Zahlungsoptionen mit Mastercard- und Visa-Kreditkarten akzeptiert werden.
Welche Zahlart die Händler akzeptieren, ist zumeist an neben der Kasse sowie der Ladentür angebrachten Symbolen erkennbar.

Neuerungen im Umgang mit der Girocard
Ausgewählte Banken und Sparkassen sind mittlerweile dazu übergegangen, ihren Kunden Girocards mit Debitkarten-Co-Badges von Visa und Mastercard zu überreichen – Foto: © SKfoto #348460613 – stock.adobe.com

Zahlungsoptionen mit Mastercard, Visa und anderen Kreditkarten

Mit Kreditkarten wie der Mastercard und Visa sind Reisende an den meisten Orten dieser Welt gut finanziell abgesichert. In touristischen Regionen sowie bei größeren Handels- und Hotelketten ist es zumeist problemlos möglich, mit den Kreditkarten an Bargeld zu gelangen oder Einkäufe und andere Zahlungen zu tätigen.

Ein ausgedehntes Netzwerk von Akzeptanzstellen für diese Kreditkarten ist in den meisten europäischen Ländern vorhanden.

Gelegentlich treten Probleme mit Mastercard- oder Visa-Debitkarten auf, die zu Direktbanken wie Comdirect, DKB oder ING gehören. Diese Probleme sind vor allem im Umgang mit Verleihservices für Autos oder Hotels bekannt.
Anbieter in diesen Branchen sind in der Regel darum bemüht, die Kosten auf den Geldkarten nachzubelasten, falls die vereinbarte Mietdauer überschritten wird. Für Händler wird mittlerweile ebenfalls eine Zahlungsgarantie für Debitkarten gewährt. Doch einige Dienstleister haben dennoch Zweifel an deren Gültigkeit.

Regelungen zum Umgang mit Prepaidkarten

Diese Regelung gilt umso mehr für Prepaidkarten von Visa oder Mastercard. Ein Vorteil dieser Geldkarten besteht darin, dass ein Zugriff nur auf die Geldbeträge möglich ist, die auf die Karte geladen wurden. Im Gegenzug können die Händler jedoch auch nur so viel Geld von den Geldkarten abbuchen, wie sich darauf befindet.
Aus dem Grund gibt es einige Dienstleister, welche die Prepaidkarten nicht akzeptieren. Abhängig von deren Auslandsfähigkeit oder dem Höchstbetrag ist eine Nutzung der Karten ebenfalls mit einer Zahlung von Gebühren am Geldautomat verbunden. Noch teurer und eher selten ist die Akzeptanz von Kreditkarten wie Diner’s Club oder American Express. Insbesondere in den USA werden diese Kreditkarten eher wenig akzeptiert.

Prepaidkarten im Urlaub
Ein Vorteil dieser Geldkarten besteht darin, dass ein Zugriff nur auf die Geldbeträge möglich ist, die auf die Karte geladen wurden – Foto: © Rido #420733770 – stock.adobe.com

Zahlungssicherheiten außerhalb Europas

Außerhalb von Europa ist die Situation zu erlaubten Zahlungsmitteln sehr uneinheitlich geregelt. Deshalb ist durchaus Skepsis angebracht, wenn moderne Staaten wie die USA, Japan oder Südkorea als „Kartenland“ bezeichnet werden.

Weltweit sollten Reisende bei Aufenthalten außerhalb touristischer Hotspots auf eine Nutzung von Bargeld vertrauen.

In zahlreichen Ländern akzeptieren Händler häufig nur nationale Zahlungssysteme.

Tipps für einen sicheren Umgang mit Zahlungsmitteln

Generell sind Reisende weltweit gut beraten, jeweils mindestens zwei Plastikkarten mitzunehmen und separat voneinander aufzubewahren. Während Urlauber eine Geldkarte stets mit sich führen sollten, verbleibt die andere Karte im Hotelsafe oder im Handgepäck.
Diese Geldkarte bietet bei einem Diebstahl, anderweitigem Verlust oder bei unzureichender Funktionsweise der anderen Kreditkarte die nötige Sicherheit. Für sichere Zahlungen sind Girocards mit Co-Badge gut geeignet. Noch mehr Sicherheit bietet ein Zugriff auf Visa und Mastercard.

Zwei Kreditkarten im Urlaub verwenden
Generell sind Reisende weltweit gut beraten, jeweils mindestens zwei Plastikkarten mitzunehmen und separat voneinander aufzubewahren – Foto: © Farknot Architect #285891990 – stock.adobe.com

Schutz der PIN

Ebenso wichtig ist ein Schutz der PIN, die Dieben andernfalls zu viele Möglichkeiten öffnet. Für Kriminelle ist es problemlos möglich, die eigenen Kartendaten auszuspähen. Außer bei der Girocard sind die Kartendaten auf den Zahlungsmitteln bereits aufgedruckt.

Die Kreditkarten sollten in Hotelzimmern niemals frei liegen bleiben.

Kriminelle könnten diese Kartendaten potenziell verwenden, um Duplikate anzufertigen. Während der Chip gegen solche Angriffe geschützt ist, gilt das nicht für den Magnetstreifen. Daraufhin setzen die Täter die Geldkarten in Kartenlesegeräten ein, die den Magnetstreifen auslesen können.Erschwerend kommt hinzu, dass sich Kartendaten als Handelsware unter Cyberkriminellen großer Beliebtheit erfreuen.

Überprüfung der Kartenumsätze

Zusätzliche Sicherheit bietet eine regelmäßige Kontrolle der Kartenumsätze. Für eine Reklamation von Betrug gelten monatliche Kreditkartenabrechnungen oder Girokontoauszüge bei Debitkarten. Noch sicherer ist es, Umsätze regelmäßig über Onlinebanking auf dem Laptop oder die Smartphone-App zu kontrollieren.
Die Verbindung ist bei den meisten Mobilfunknetzen sicher. Bestehen daran Zweifel, ist ein Aufbau der Verbindung über VPN sinnvoll.

Bei Verlust einer Geldkarte oder bei einem festgestellten Betrug ist eine unverzügliche Meldung gegenüber der Bank zwingend erforderlich. Ab diesem Zeitpunkt haften Kreditkartenbesitzer nicht mehr für weitere Schäden. Für alle Banken aus Deutschland existiert die gemeinsame Notrufnummer +49 116 116.

Überprüfung der Kartenumsätze
Zusätzliche Sicherheit bietet eine regelmäßige Kontrolle der Kartenumsätze – Foto: © AnnaStills #398912256 – stock.adobe.com

Gesperrte Kreditkarten: Maßnahmen der Bank

Zusätzlich überprüfen Banken die Zahlungen ebenfalls automatisiert auf Betrug. Im Zweifelsfall veranlassen die Finanzinstitute eine Sperre. Aus diesen Gründen lohnt es sich ebenfalls, eine zweite Geldkarte mit sich zu führen.

Bei Verdachtsfällen kontaktieren Mitarbeiter von Banken ihre Kunden.

Allerdings erkundigt sich ein seriöser Anrufer niemals nach Passwörtern, PINs oder Kartendaten. Zudem fordern die Ansprechpartner von ihren Kunden niemals eine Zwei-Faktor-Authentifizierung. Noch mehr Sicherheit bietet es, den Bankberater unter der bekannten Telefonnummer zurückzurufen.

Kein Geld im Urlaub – der letzte Ausweg

Bewirken all diese Maßnahmen nicht den erhofften Zweck, können sich Betroffene über Freunde oder Verwandte Bargeld über Dienste wie die Western Union schicken lassen. Dieser Service ist jedoch mit relativ hohen Kosten verbunden.