Wildes Usbekistan – 1001 Nacht an der Seidenstraße

Usbekistan – das Land steht wohl nicht auf jeder Liste, wenn es um den nächsten Urlaub geht. Doch wer Abenteuer und neue Eindrücke sucht, sollte einen Blick auf diesen Geheimtipp an der Seidenstraße werfen. Zwischen Orient und UdSSR, zwischen Wüste und Bergen, zwischen Afghanistan und Turkmenistan liegt dieses bezaubernde Land, das sich oft nicht anfühlt wie von dieser Welt. Zur Erkundung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir haben die besten für unsere Leser ausgewählt.
Inhaltsverzeichnis
Wichtiges vor der Reise
Wer aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz anreist, benötigt für Aufenthalte von unter 30 Tagen kein Visum. Das Mitführen eines gültigen Personalausweises mit ausreichender Gültigkeit und genug freien Seiten ist jedoch vorauszusetzen.
Vor der Reise ist es wichtig, sich die politische Lage des Landes bewusst zu machen. Vor allem in Grenzgebieten zu Afghanistan kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu terroristischen Anschlägen. Diese begrenzten sich auf Einheimische, Touristen werden von den Terrorgruppen regulär gemieden.
In den inneren Regionen des Landes stellt der Terrorismus keine große Gefahr dar.
Die innenpolitische Lage ist stabil; die Gesetzeshüter sind Touristen gegenüber meist freundlich und direkt. Bei einer Reise durch das Land kommt es häufig zu Kontrollen, weshalb alle Reisedokumente stets griffbereit mitgeführt werden müssen. Kleinkriminalität ist vor allem an öffentlichen Plätzen wie Basaren und Transportmitteln ein reales Problem. Daher wird empfohlen seine Wertsachen stets im Blick zu behalten.
Als beste Reisezeiten für die tiefgelegenen Regionen gelten der Frühling von April bis Juni und der Herbst von September bis November. Im Sommer können die Temperaturen schnell über 40 °C klettern und das Reisen zur Herausforderung machen. Wer milde bis warme Werte zwischen 15 und 30 °C schätzt, wird sich im Frühling und Herbst deutlich wohler fühlen. Im Winter fallen die Temperaturen auch tagsüber regelmäßig unter den Gefrierpunkt.

Taschkent – Blaue Moscheen und bunte Märkte
Die erste Ankunft in Usbekistan erfolgt meist über die Hauptstadt Taschkent. Zwischen blauen Moscheen und Safrangeruch liegt diese Perle der ehemaligen Seidenstraße. An den Ausläufern des dichten Tian Shan Gebirges und am Rand der großen Steppen ist die Stadt der perfekte Einstiegspunkt in das unbekannte Land. Die über 2200 Jahre alte Metropole stand in ihrer Geschichte unter arabischer Herrschaft, war unter Dschingis Khan Teil des Mongolischen Reiches und gerat in der Neuzeit unter russischen Oberbefehl.
Alle Einflüsse sind bis heute spürbar und bieten ein Wechselspiel der Farben, Gerüche und Architektur.
Das zeigt sich vor allem am Hazrati-Imam-Komplex, der wie kein anderes Gebäude für die islamische Ader des zentralasiatischen Staates steht. Die hellblauen Kuppeln schmiegen sich eindrucksvoll in die wüste Steppenlandschaft. Mindestens genauso ikonisch strahlt die babyblaue Kuppel des Chorsu Basars in der Altstadt. Hier warten allerlei bunte Waren – von unendlichen Gewürzen über Milchprodukte, wie Kefir und Hüttenkäse, bis hin zu orientalischen Trockenfrüchten und Süßwaren. Jedem experimentierfreudigen Reisenden wird hier das Herz aufgehen. Natürlich warten auch Kebab Tandoor und Falafel. Wer eine modernere Seite des Landes kennenlernen möchte, reist zum interessanten Fernsehturm im Norden der Stadt. Mit 375 Metern ist er der höchste ganz Zentralasiens. Der Aquapark in unmittelbarer Nähe liefert die nötige Erfrischung und Reinigung sollte einem der Wüstensand in den Haaren kleben.

Rundreise – Abwechslung durch das ganze Land
Auch über die Hauptstadt hinaus hat Usbekistan einiges zu bieten. Um die unfassbaren Weiten des Landes sicher und bequem zu erforschen, eignen sich Rundreisen. Online oder in Reisebüros gibt es verschiedene Anbieter, deren ein bis zweiwöchigen Reisepakete meist von Taschkent aus starten.
Neben dem Flug beinhalten sie die Rundreise und alle weiteren Leistungen. Dabei führt es Besucher häufig nach Chiwa. Die Oasenstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe und glänzt mit unfassbar eigenen Gebäuden, die wirken wie aus einem Science-Fiction-Epos. Auch die filigran verzierten Moscheen von Samarkand sind ein Highlight der organisierten Rundreisen. Am tiefblauen Wüstensee Aidarkul schlafen Urlauber in einem Jurtenlager in echten Nomadenzelten. Hier erleben sie die ursprüngliche Kultur der mongolischen Reitervölker und tauchen vollends in die Steppenlandschaft ein. Auch die filigrane Baumwoll- und Seidenarbeit im Ferganatal ist mit im Paket vieler Rundreisen.
Pferdereise – Erkundung auf dem Sattel
Wer das Nomadenleben in vollen Zügen erleben möchte, kann eine Pferdereise durch das Land buchen. Auf dem Sattel führt es abenteuerlustige Reisende in organisierten Touren durch die schönsten Landstriche Usbekistans. Meist in einer Woche durchqueren Urlauber Berge, Steppen und Oasen, angeführt von ortskundigen Nomaden. Im grünen Ferganatal schlafen sie in Jurten und Zelten, die von den Reisebegleitern errichtet werden.
Tagsüber erleben sie die Natur hautnah mit – es warten Schafe und Füchse aber auch Antilopen und Braunbären.
Mit etwas Glück kann man sogar Schneeleoparden erkennen. In den Nurata Bergen liegt ein weiteres Highlight der Pferdereisen. Hier wird der Sattel für ein paar Stunden verlassen, um sich auf Wanderschaft zu begeben. Auf Hiking-Touren erklimmen sie die Gipfel der kargen Berge und blicken ins weite Tal. Gegessen wird in traditionellen Bergdörfern, während über den Teilnehmern Steinadler kreisen. Ein Ritt durch die bunten Blumenfelder der Tiefebenen rundet das Erlebnis ab, bevor es für Reisende zurück in die Hauptstadt geht. Hier genießen sie noch ein bis zwei Nächte, bevor der Heimflug wartet.
Fazit
Usbekistan ist ein spannendes Urlaubsziel mit verschiedenen Möglichkeiten. Allein die Hauptstadt Taschkent ist einen Besuch wert und entführt Urlauber in ein aufregendes 1001 Nacht. Von hier aus starten die Rund- und Pferdereisen, mit denen man das Land ideal erkunden kann.
Wer Komfort und Umfang sucht, wird sich auf eine Rundreise durch das Land wohlfühlen. Um vollends in die Landschaft eintauchen zu können, sind Pferdereisen die bessere Option. Wie man sich auch entscheidet – Usbekistan bezaubert.