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Geheimnisvolle Orte in Thüringen

Geheimnisvolle Orte in Thüringen
Geheimnisvolle Orte in Thüringen - Foto: © Stefan Müller #301225812 – stock.adobe.com

Wunderschöne Landschaften, durchzogen von Wanderwegen für unterschiedliche Ansprüche, Städte mit historischen Sehenswürdigkeiten, aber auch rustikale Küche und gastfreundliche Menschen – all das prägt Thüringen. Das kleine deutsche Bundesland mit seinen Mittelgebirgen ist aber auch Schauplatz von verschiedenen Sagen und hat einige geheimnisvolle Orte zu bieten. Wer einen Urlaub in Thüringen plant, kann diese Orte entdecken.

Farbige Tropfsteine in den Saalfelder Feengrotten

Zu den schönsten, aber auch geheimnisvollsten Orten in Thüringen gehören die Saalfelder Feengrotten, ein ehemaliges Schieferbergwerk am Rande des Thüringer Schiefergebirges in der Nähe von Saalfeld. Die Feengrotten wurden 1993 in das Guinness Buch der Rekorde als farbenreichste Schaugrotten der Welt aufgenommen. Ihre Farben erhielten die Tropfsteine durch Eisen und Minerale. Die Tropfsteine leuchten in vielen Farben.

Das Höhlensystem gliedert sich in drei Grotten, von denen die letzte die schönste ist.

Die letzte Grotte ist auch eine beliebte Kulisse für Hochzeiten. Im Rahmen von Führungen können Besucher die Feengrotten entdecken. Führungen werden auch speziell für Kinder angeboten.

Das Erlebnismuseum Grottoneum informiert über die Saalfelder Feengrotten. Dazu gehören auch ein Souvenirladen und ein Gasthaus.

Farbige Tropfsteine in den Saalfelder Feengrotten
Die Feengrotten wurden 1993 in das Guinness Buch der Rekorde als farbenreichste Schaugrotten der Welt aufgenommen – Foto: © Thomas Hess #537053295 – stock.adobe.com

Wild-romantische Drachenschlucht bei Eisenach

Die Drachenschlucht bei Eisenach spricht Romantiker, Naturfreunde und Hobbygeologen gleichermaßen an. Sie befindet sich südlich von Eisenach im Thüringer Wald und ist eine Klamm. Der Wanderweg ist an seiner engsten Stelle nur 70 Zentimeter breit. Die Drachenschlucht kann bei einer Wanderung zusammen mit der Ludwigsklamm und der Landgrafenschlucht erkundet werden.

Der beste Ausgangspunkt für eine Wanderung ist Mariental, das mit dem öffentlichen Personennahverkehr und zu Fuß erreichbar ist. Die Wanderung führt durch einen nahezu senkrechten, bemoosten Felsen in die Drachenschlucht.

Wanderer laufen auf Gitterrosten, unter denen der Marienbach rauscht. Einen schönen Blick auf die Wartburg bietet die Hohe Sonne am Rennsteig, die bei der Wanderung erreichbar ist. Sie eignet sich perfekt für eine Pause, bei der Wanderer die traditionelle Thüringer Bratwurst vom Grill probieren können.

Wild romantische Drachenschlucht bei Eisenach
Die Drachenschlucht bei Eisenach spricht Romantiker, Naturfreunde und Hobbygeologen gleichermaßen an – Foto: © Oliver Hlavaty #638529409 – stock.adobe.com

Garten der Glücksseligkeit in Bad Langensalza

Mitten in Bad Langensalza in Thüringen können Gartenfreunde im Garten der Glücksseligkeit ein kleines Stück Japan erleben. Der Garten „Kofuku No Niwa“ ist in verschiedene Abteilungen mit Namen wie „Garten der Besinnung“ oder „Garten des Erwachens“ gegliedert. Die Abteilungen zeigen die verschiedenen Landschaften im Wandel der Jahreszeiten.

Im April ist der Kirschgarten mit der üppigen Kirschblüte der Höhepunkt. Der Garten bietet Teichlandschaften mit Seerosen und Wasserschwertlilien im Sommer, die über einen Holzsteg bestaunt werden können. Ein Wasserfall schafft ein romantisches Ambiente. Die Azaleen begeistern im Mai im Azaleengarten mit ihren schönen Blüten.

Das Japan-Feeling wird durch Kiefern und Ahornbäume unterstrichen.

Stilecht sind die Holzpavillons. Wer zur Ruhe kommen möchte, kann in der Trockenlandschaft mit den geharkten Formen im Sand entspannen.

In Bad Langensalza gibt es noch weitere Parks und Themengärten:

  • Arboretum
  • Rosengarten
  • Magnolien- und Apothekergarten am Thüringer Apothekenmuseum
  • Botanischen Garten
  • Kur- Schlösschenpark
  • Traco-Park
  • Naturgarten

Sagenhafte Teufelskanzel

Den Sagen des Eichsfelds nach soll der Teufel eine Wette auf dem Höheberg verloren haben. Der Höheberg ist ein Höhenzug des Unteren Werraberglands. Bei einer Hexenversammlung auf dem Brocken im Harz prahlte der Teufel mit seinen Kräften. Er wurde gefragt, ob er einen so großen Felsblock wie seine Kanzel tragen kann, ohne dabei auch nur ein einziges Mal auszuruhen. Der Teufel packte den Block und machte sich auf den anstrengenden Weg.

Angekommen in der Nähe der Burg Hanstein, dachte der Teufel, dass er dort ausruhen könne, da es dort still und menschenleer war. Eine Hexe vom Blocksberg kam auf ihrem Besenstiel und sah den Teufel. Er wurde zornig, da er sich ertappt fühlte.

Die Teufelskanzel ist ein Felsbrocken, der sich auf einer Höhe von 452 Metern befindet und fast senkrecht auf einer Hangkante liegt. Sie bietet einen schönen Blick auf die Werraschleife.

Sagenhafte Teufelskanzel
Sagenhafte Teufelskanzel – Foto: © Marius Faust #92195621 – stock.adobe.com

Steinerne Rose aus der Devon-Periode

Die Steinerne Rose in Saalburg-Ebersdorf befindet sich an der Ostbucht des Bleilochstausees, ungefähr 700 Meter nördlich vom Stadtteil Kloster. Sie liegt an einem Felshang und wurde bei einer Umfrage von der Heinz-Sielmann-Stiftung und des Europarc Deutschland e. V. 2013 zum zweitschönsten deutschen Naturwunder gekürt.

Das Naturdenkmal ist ungefähr 390 Millionen Jahre alt und entstand in der Devon-Periode durch Vulkanismus und Verwitterungsprozesse.

Die schalenartigen Formen wirken wie eine Rosenknospe.

Barbarossahöhle im Kyffhäusergebirge

Kaiser Friedrich I., auch bekannt als Barbarossa, schläft der Sage nach tief im Kyffhäusergebirge. Sobald keine Raben mehr um den Berg fliegen, erwacht er und soll der Welt Frieden und Eintracht bringen. Er sitzt an einem Marmortisch in einem unterirdischen Schloss und trägt eine goldene Krone auf dem Kopf. Der Bart des Kaisers soll schon zweimal um ihn herumgewachsen sein.

Die 15.000 Quadratmeter große Höhle befindet sich sechs Kilometer entfernt vom Soleheilbad Bad Frankenhausen und ist eines der schönsten Naturdenkmäler Europas. Es gibt weltweit nur zwei solche Schauhöhlen in Anhydritgestein. Die Barbarossahöhle wurde von Bergleuten im Dezember 1865 auf der Suche nach Kupferschiefer zufällig entdeckt.

Die Höhle ist ganzjährig geöffnet und kann bei einer Führung auf einem 800 Meter langen Weg entdeckt werden. Ein mystisches Ambiente bieten die kristallklaren Seen mit ihren Spiegelungen.