Gerechtfertigt oder Abzocke? Absurde Extrakosten in Hotels
Immer mehr Hotels sind bestrebt, spezielle Services oder Produkte über den Preis an Kunden weiterzuleiten. Viele Hotelbetreiber praktizieren eine besondere Taktik, indem sie zwar niedrige Zimmerraten offerieren.
Doch rechnen die Hotels nur die Zimmerraten ab, befinden sich Kosten für vielfältige Extras zumeist im Kleingedruckten.
Inhaltsverzeichnis
Extrakosten fürs Frühstück
In der deutschen Hotellerie ist es schon lange nicht mehr üblich, dass Frühstück automatisch in den Preis inkludiert ist. Darunter befinden sich nicht nur Billig-Hotelketten wie Ibis Budget, sondern auch fernab des Budget-Segments platzierte Hotelketten wie Motel One.
Abhängig von der jeweiligen Hotelkategorie, erzielen Angebote für ein Frühstück nicht selten das Niveau eines hochwertigen Mittagessens.
Extrakosten für den Parkplatz
Immer mehr Hotels berechnen ebenfalls Gebühren für Parkplätze. Diese Kosten variieren je nach Land und Lage deutlich.
Insbesondere bei in Städten gelegenen Hotels unterscheiden sich Gebühren zwischen öffentlichen Parkhäusern und Hotelgaragen nicht. Generell gilt die Faustregel: Je zentraler ein Hotel gelegen ist, desto teurer sind die Parkgebühren.
Extrakosten für Strom
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs sind Energiekosten deutlich angestiegen. Seitdem ist ein Stromaufschlag in der Hotellerie zwar noch nicht üblich.
Dennoch ist ein deutlicher Trend zur Abrechnung von Stromgebühren erkennbar.
Vorreiter sind US-amerikanische Hotelketten, deren Etablissements sich auf beliebten Urlaubsinseln befinden. Nach Informationen des Magazins „Clever Reisen!“ fallen diese Gebühren auch in einigen Hotels aus dem Mittelmeerraum für den Betrieb der Klimaanlage an. Diese Zusatzkosten führen Reiseveranstalter als Energie-Gebühr auf.
Extrakosten für Safe und WLAN
Ärger ist unter Hotelgästen zumeist vorprogrammiert, wenn Hotelbetreiber für selbstverständliche Serviceleistungen wie WLAN oder Safe ebenfalls Kosten einfordern. In ihren Hotelbeschreibungen geben die Dienstleister zwar oftmals kostenfreies WLAN an. Doch dieses Angebot funktioniert zumeist eher langsam. Für den Fall offerieren die Hotelbetreiber zusätzliche WLAN-Pakete.
Für wenig Begeisterung sorgen ebenfalls Gebühren für die Safebenutzung. Diese Kosten sind zwar zumeist überschaubar, schröpfen aber dennoch das Budget.
Extrakosten für die Poolnutzung
In den meisten Hotels Europas ist es bislang noch unüblich, ein Eintrittsgeld für die Nutzung des hoteleigenen Pool- und Wellnessbereichs zu verlangen. Doch aufgrund der steigenden Energiepreise und der stetigen Suche nach neuen Umsatzoptionen wird der für viele US-Herbergen übliche Trend auch zeitnah für Europa erwartet.
In den USA berechnen viele Hotels mit Kosten von bis zu 90 US-Dollar pro Tag sehr hohe Gebühren.
Eine „abgespeckte“ Version dieser Poolgebühr sind kleine Extra-Abgaben, die Hotelgäste heute schon häufig für Liegen, Sonnenschirme oder Badehandtücher bezahlen müssen.
Extrakosten für Check-in oder Check-out
In einigen Domizilen sind bereits Zusatzkosten üblich, die Hotelbetreiber für einen besonders zeitigen oder späten Check-in oder Check-out berechnen. Diesen Service betrachteten Mitarbeiter der Hotellerie für lange Zeit als Kulanz.
Doch mittlerweile nutzen die Anbieter diese Dienstleistung als neue Geldquelle. Insbesondere bei Fernreisen erhöhen flexible Ankunfts- sowie Abreisezeiten den Reisekomfort deutlich. Je nach Sternezahl der Domizile erhöhen sich die Kosten für diesen Service zwischen 15 und 150 Euro.