Buenos Aires entdecken – Tango, Steaks und Paläste in der Stadt der guten Lüfte

Kaum eine südamerikanische Stadt bietet derartigen Luxus und europäischen Charakter wie Buenos Aires. Die Hauptstadt Argentiniens glänzt mit kunstvollen Kolonialgebauten, einer gemischten Bevölkerung und angenehmen Klima. Wer in den Süden nach Patagonien reist, lässt Buenos Aires häufig links liegen. Wir zeigen, warum man der Hauptstadt auf jeden Fall einen Besuch abstatten sollte, und was man hier alles erleben kann.
Inhaltsverzeichnis
Plaza de Mayo – Lebendige Geschichte Argentiniens
Wir starten unsere Entdeckungstour im Herzen der Stadt am Plaza de Mayo. Der Platz markiert die Gründungsgeschichte des Landes und war Schauplatz vieler bedeutender Ereignisse. Hier wurde erstmalig die Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Spanien gefeiert. In der Mitte thront ein kleiner Obelisk, umgeben von hohen Palmen, während im Hintergrund die argentinische Flagge weht.
Hier liegt auch der offizielle Regierungssitz. Das Casa Rosada ist ein eindrucksvoller Palast, erbaut im italienischen Neoklassizismus.
Sein harmonisches Rosa schmiegt sich eindrucksvoll in den babyblauen Himmel der Stadt und erinnert dabei an Flamingos. Im Inneren findet sich ein eindrucksvolles Museum, in dem Besucher Zeuge der reichen Geschichte Argentiniens werden. Von ersten motorisierten Gefährten über den schwarzen Cadillac des Präsidenten aus den 50er Jahren bis hin zu alten Kanonen und Porzellangeschirr findet sich hier alles, was die bewegte Kolonialgeschichte des Landes zu bieten hat.

El Obelisco und Teatro Colon – Kulturelles Herz der Stadt
Zu Fuß erreicht man das bekannteste Wahrzeichen der Stadt – den El Obelisco. Er reiht sich in einer Tradition von Obelisken ein, die sich überall auf der Welt wieder finden. So strahlen ähnliche Bauten in Rom, London, Paris, Kairo, Istanbul, New York und München. Der argentinische Obelisk ist simpel gehalten und markiert den Mittelpunkt der Stadt. Der mit Naturstein bekleidete Pfahl wird immer wieder von Privatkletterern bezwungen und ist vor allem nachts besonders atmosphärisch.
Unweit davon liegt das Teatro Colon, eines der schönsten Opernhäuser der Welt. Es entstammt dem Reichtum Argentiniens im 19. Jahrhundert und vereint bauliche Elemente der italienischen Renaissance und des französischen Barocks. Dabei gilt es als das bedeutendste Opernhaus des Kontinents und lädt Besucher ein, sich in seine geschmackvollen Hallen zu verlieben. Zu den international besetzten Stücken zählen Ballette, Oper und Konzerte.

San Telmo – Das Paris des Südens
Eine weitere Möglichkeit, in die Kultur der Stadt einzutauchen, bietet das Viertel San Telmo. Es liegt etwas weiter im Süden der Altstadt, ist jedoch perfekt zu Fuß zu erreichen. San Telmo ist geprägt von Altbauten, Pop-up-Kunstgalerien und Street Art. Hier findet sich die perfekte Mischung aus der bunten Farbpalette Südamerikas und der geschmackvollen europäisch geprägten Architektur des 19. Jahrhunderts.
Beim Schlendern über die grünen Alleen und Gassen stolpern Besucher über kleine Boutiquen, Cafés, kosmopolitische Restaurants und einen niedlichen Markt.
Hier am Plaza Dorrego gibt es alles, was das Sammler-Herz begehrt. Von kunstvollen, selbstgemachten Schmuckstücken, über Vinyls und Kronleuchter aus dem letzten Jahrhundert bietet der Markt einiges an Auswahl. Abgerundet wird das Erlebnis mit atmosphärischer Straßen- und Live-Musik.
La Recolceta – Geschmackvolle Ruhe
Wer wissen möchte, wie schön ein Friedhof sein kann, besucht den weltbekannten La Recolceta im Norden der Stadt. 1822 erbaut wurde er schnell zum Statussymbol wohlhabender Kaufleute und Künstler. Diese wollten ihren Reichtum auch nach dem Tod ausstrahlen und entwickelten so die herrschaftlichsten Privat-Mausoleen und Statuen. Christliche Architektur kommt hier auf einen neuen Höhepunkt. Selbstverständlich gilt es Anstand zu bewahren – man befindet sich immer noch auf einem Friedhof, obwohl es sich manchmal eher anfühlt wie in einer Kunstgalerie.
Passenderweise gibt es Führungen, in denen Besucher mehr über die Bewohner der Stadt und ihre Geschichten erfahren können. Umgeben von grünen Pflanzen bietet der Friedhof einen Rückzugsort, für jeden, dem der Großstadttrubel schnell mal zu viel wird.

Puerto Madero – Die Neugeburt eines Hafens
Ihre moderne Seite zeigt die Stadt am weltbekannten Hafen Puerto Madero. Hier thronen Wolkenkratzer, die vor allem nachts ein beeindruckendes Bild aus bunten Lichtern ergeben. Der Weg zum Hafen führt über die Puente de la Mujer, von wo aus sich der wohl beste Blick auf die Skyline bietet. Früher diente Madero hauptsächlich als Frachthafen; heute ist er das moderne Finanzzentrum des Landes.
Trotz seiner Größe strahlt er einen ruhigen Charakter aus und ermöglicht einen romantischen Nachtspaziergang entlang der Riviera. Dazu passt ein Besuch der gut restaurierten Hafengebäude. Viele der alten Backsteinhäuser wurden im Laufe der Jahre zu gehobenen Steakrestaurants renoviert.
Kulinarik – Steaks & Mate
Denn eines darf man sich bei seinem Besuch der Stadt der guten Lüfte auf keinen Fall entgehen lassen – und das ist erstklassiges argentinisches Rindfleisch. Meist aus dem reichen Weideland im Süden stammend, profitiert das Fleisch von einer freien Haltung und hochwertigen Fütterung. Das macht es besonders aromatisch und zart. So ist Asado fester Bestandteil der argentinischen Küche. Dabei handelt es sich meist um Rindfleisch, das über Holzkohle gegrillt wird. Am beliebtesten sind Lomo, das Filetstück, und Bife de Corizo, ein dicker Schnitt aus der Lende des Tieres.
Dazu trinken die Argentinier Rotwein, den die Weinfelder des Landes in hervorragender Qualität produzieren. Als Beilage dienen Reis, Bratkartoffeln oder ein Salat.
Von ihrem geliebten Mate scheinen die Argentinier kaum die Finger lassen zu können. Die kleingeschnittenen Blätter des Mate-Strauches werden heiß aufgegossen und in einem traditionellen Becher mit dünnem Trinkrohr konsumiert.
Fazit
Buenos Aires ist eine aufregende Stadt voller architektonischer Schönheit und reicher Kultur. Wer ein paar Tage auf einer Südamerika-Reise Zeit hat, oder direkt in der argentinischen Hauptstadt landet, sollte sich das Paris des Südens auf keinen Fall entgehen lassen. Die Stadt der guten Lüfte bleibt ein faszinierender Geheimtipp.