Fahrzeugüberführungen: Dieser Service hält die Branche am Laufen
Immer wieder gibt es Situationen, in denen Fahrzeuge – insbesondere Autos – von A nach B transportiert werden müssen. Doch ist es nicht immer möglich, einfach einzusteigen und von einem Ort zum nächsten zu fahren.
Eine fehlende Zulassung, mangelnde Zeit oder Schäden am Auto können diesem Unterfangen entgegenwirken. In Fällen wie diesen ist eine Fahrzeugüberführung die beste Lösung. Für diesen Zweck stehen zwei Optionen zur Wahl.
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Fahrzeugüberführung auf eigener Achse
Mittlerweile gibt es zahlreiche Unternehmen, die Aufträge für die Überführung von Autos bearbeiten. In diesen Fällen übernehmen speziell geschulte Fahrer die Überführung, indem sie die Wagen zum Zielort befördern.
Damit ein Kfz auf eigener Achse zum Zielort transportiert werden kann, muss das Fahrzeug allerdings zugelassen und straßenverkehrstauglich sein.
Unproblematisch ist die Situation, falls ein Wagen noch nicht offiziell angemeldet ist. In dieser Situation ist ein Kurzzeitkennzeichen für fünf Tage die beste Wahl. Eine Voraussetzung für diese Nutzung ist jedoch der Nachweis einer bestandenen TÜV-Prüfung.
Kurzzeitkennzeichen innerhalb der EU
Die Kurzzeitkennzeichen sind mittlerweile innerhalb der EU anerkannt. Doch außerhalb der EU benötigen die Kfz ein sogenanntes Überführungs- oder Ausfuhrkennzeichen. Diese an ihren roten Streifen erkennbaren Kennzeichen sind zwischen 15 Tagen und bis zu einem Jahr gültig.
Ganz gleich, mit welchem Kennzeichen eine Überführung auf eigener Achse erfolgt: Für diesen Zweck ist der Nachweis eines Haftpflichtschutzes für das Auto unerlässlich. Falls keine entsprechende Versicherungsbestätigung vorliegt, ist auch keine Zuteilung eines Kurzzeit- oder Überführungskennzeichens möglich.
Details zur Überführung auf fremder Achse
Wenn ein Kraftfahrzeug nicht fahrtauglich ist, ist das Verladen der Autos auf einen Anhänger oder einen Transporter zumeist die letzte Lösung. Überführungen durch einen Lkw sind zwar relativ teuer.
Dennoch ist eine Überführung auf fremder Achse der richtige Weg, falls der Aufwand für eine Überführung auf eigener Achse in keinem Verhältnis stehen würde oder der Wagen nicht unnötig viele Kilometer zurücklegen soll.
Ein Transport auf einem Lkw ist relativ unkompliziert. Allerdings sollten Autofahrer darauf achten, einen seriösen Überführungsdienst auszuwählen. Falls eine Fahrt im Ausland erforderlich ist, sind möglicherweise ebenfalls organisatorische Aufwendungen und Formalitäten rund um den Zoll erforderlich. Einige Überführungsdienste übernehmen jedoch alle bürokratischen Aufgaben.
Kosten einer Fahrzeugüberführung
Die Kosten für eine Fahrzeugüberführung richten sich erfahrungsgemäß nach der Strecke und der Frage, ob eine Überführung auf eigener oder fremder Achse erfolgt. Kürzere Fahrten von bis zu maximal 200 Kilometern kosten durchschnittlich mehrere hundert Euro. Für gewöhnlich ist eine Überführung mit dem Lkw um mehrere hundert Euro teurer.
Ein maßgeblicher Faktor ist die Ausstattung des Lkw. Hier ist es beispielsweise wichtig, ob der Lastkraftwagen offen oder geschlossen ist. Ausschlaggebend für die Höhe der Kosten ist zudem der Fahrzeugzustand. Ist für den Transport des Wagens ein Kran erforderlich, kostet eine Beförderung auf fremder Achse zumeist einen vierstelligen Betrag. Zusätzliche Kosten entstehen für die Abwicklung von Formalitäten oder Extras wie eine Fahrzeugwäsche bei Anlieferung.
Tipps zur Vorbereitung einer Fahrzeugüberführung
Ganz gleich, ob nach einem Unfall, für den Verkauf der Wagen oder für einen Mietwagen: Für einen Transport auf eigener Achse müssen die Kfz stets zugelassen und fahrbereit sein. Hierfür erforderliche Kennzeichen müssen Fahrzeugbesitzer entweder selbst besorgen oder eine Agentur mit diesem Service beauftragen.
Als Vorbereitung auf die Überführung ist es ebenfalls wichtig, das Kfz vor der Abholung auf Schäden zu kontrollieren und etwaig bestehende Vorschäden zu protokollieren. Diese Protokolle dienen im Nachhinein als Nachweis dafür, dass bestimmte Dellen oder Kratzer möglicherweise schon vorhanden waren. Ebenso wichtig ist es, alle Wertgegenstände dem Fahrzeug zu entnehmen. Diese Empfehlungen gelten ebenfalls für eine Überführung mit dem Lkw.
Professionelle Fahrzeugüberführung: Kennzeichen seriöser Dienstleister
Bei jeder Fahrzeugüberführung ist deren Besitzern natürlich daran gelegen, dass der Wagen heil seinen Zielort erreicht.
Insbesondere etablierte Überführungsagenturen sind stets danach bestrebt, ausschließlich mit geschulten Fahrern zu kooperieren.
Zahlreiche renommierte Agenturen bestehen auf bestimmte Vorschriften. Sie geben beispielsweise vor, dass Überführungsfahrten nicht schneller als 130 km/h sein dürfen. Wer sich für eine Überführung stattdessen an eine Privatperson wendet, nimmt das Risiko in Kauf, dass bei einem Unfall kein Schadenersatz gezahlt wird.
Kfz-Überführungen im Ausland – worauf achten?
Einige EU-Mitgliedsstaaten akzeptieren das Kurzzeitkennzeichen nicht. Generell sollten Kfz-Besitzer bei Fahrten im Ausland die „Grüne Versicherungskarte“ mit sich führen. Diese Versicherungskarte erhalten Fahrzeugbesitzer automatisch nach Abschluss einer Haftpflichtpolice für das jeweilige Auto. Auf der „Grünen Versicherungskarte“ sind alle wichtigen Angaben zu dem Fahrzeug und dem Fahrzeugbesitzer vermerkt. Diese Unterlagen müssen bei einem Unfall für gewöhnlich der Polizei vorgelegt werden.
Bei einer Überführung im Ausland sollten Kfz-Besitzer außerdem darauf achten, alle Zoll- und Einfuhrvorschriften einzuhalten.