Europa mit dem Fahrrad erkunden – Die schönsten Routen
Ob durch Großstädte, an der Küste entlang oder durch imposante Berglandschaften: Wer Europa sportlich erobern möchte, sollte kräftig in die Pedale treten. Die Europakarte gleicht einem Puzzle, das für viele Radfahrer eine besondere Herausforderung ist.
Auf keinem anderen Kontinent ist das Netz so dicht ausgebaut, das Abwechslung vorprogrammiert und eine Anreise mit Bus, Bahn & Co. problemlos möglich ist.
Inhaltsverzeichnis
Erste Route: In Kroatien an der Adria entlang
Die schönste Fahrradroute Kroatiens erstreckt sich von Rijeka bis nach Dubrovnik. Die Adriaküste ist gesäumt mit verträumten Buchten, verschlafenen Dörfern und weltbekannten Städten wie Split: Diesen und vielen weiteren Attraktionen begegnen Radfahrer auf dem EuroVelo 8.
Der knapp 600 Kilometer lange Radweg führt beinahe überall an der Küste entlang.
Dennoch können Radfahrer ihren Blick immer wieder bis weit ins Hinterland schweifen lassen. Der beste Zeitraum für die Radtour ist von April bis November. Nur im Hochsommer ist es in Kroatien relativ warm. Wer die sportliche Herausforderung gut gewappnet bestreiten möchte, sollte einen Blick auf viele exklusive E-Bikes in guter Qualität werfen.
Zweite Route: From Coast to Coast in England
Der Radwanderweg Coast-to-Coast verläuft zwischen den englischen Küstenorten Whitehaven und Sunderland entlang. Die ebenfalls als Sea-to-Sea-Route bekannte Strecke vermittelt unverfälschte Einblicke in die britische Landschaft. Unterwegs können Radfahrer zwischen mehreren Schwierigkeitsgraden wählen.
Weil die Strecke einige sehr anspruchsvolle Etappen einschließt, sollten ungeübte Fahrer in diesen Bereichen eher auf einfache Teilabschnitte ausweichen. Unterwegs sollten sportlich aktive Menschen genügend Zeit einplanen, um am Lake District Nationalpark vorbeizuschauen. Die meisten Radfahrer entscheiden sich dafür, die Coast-to-Coast-Tour von West nach Ost zu bestreiten. Hierbei ist es übrigens Tradition, das Hinterrad anfangs in die Irische See und das Vorderrad am Ende der Strecke in die Nordsee zu tauchen. Die meisten Aktivurlauber entscheiden sich dafür, die Radtour zwischen Juni und August zu unternehmen.
Dritte Route: Die Ijsselmeer-Route in der Niederlande
Eine der schönsten Touren in der Niederlande führt um das Ijsselmeer. Eine wichtige Station ist natürlich Amsterdam. Doch auf dem Land ziehen Hunderte an Windmühlen die Blicke auf sich. Eine Besonderheit der Radwege in der Niederlande besteht darin, dass die Ijsselmeer-Route flach ist und überwiegend am Meer entlangführt.
Gefährlich wird es nur, wenn starke Winde aufkommen. Vor allem der rund 30 Kilometer lange Ijsselmeer-Abschlussdeich ist relativ windanfällig.
Wer auf der Route im Uhrzeigersinn radelt, hat Rückenwind. Erfahrungsgemäß wählen viele Radfahrer Amsterdam als Start- und Zielort. Das Wasserdorf Giethoorn ist für eine längere Verschnaufpause geeignet. Dieses im Nationalpark Weeribben-Gieden gelegene Kleinod begeistert beispielsweise mit einem Wasserlabyrinth. Das Zuiderzeemuseum in Enkhuizen vermittelt spannende Einblicke in die Historie des Landes.
Vierte Route: Rundreise durch Frankreich
Die EuroVelo 6 verläuft vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer. Einer der schönsten Streckenabschnitte führt durch Frankreich. Dieser Teil beginnt in Nantes und endet in Basel in der Schweiz. Nachdem Radler die salzige Atlantikluft hinter sich gelassen haben, schließen sich sonnenverwöhnte Weinhänge, französische Gärten und das Tal der Königsschlösser an.
Weitere Attraktionen wie die Welterbestätte Besancon oder die Grafschaft Montbeliard sind weitere Highlights der Tour. Ungeübte Radfahrer sollten sich zwischen den Strecken von Nantes bis Nevers oder Nevers bis Basel entscheiden, weil jede dieser Routen etwa 600 Kilometer lang ist. Die beste Zeit für den Radausflug ist von Mai bis September.
Fünfte Route: Von München nach Venedig
Ausgangspunkt der Tour ist München. Daraufhin fahren Radler an der Isar stromaufwärts bis in die Alpen entlang. Nachdem Radfahrer die Dolomiten passiert haben, schließen sich Kleinstädte und letztendlich die Lagune an. Das Herzstück der Route sind die Dolomiten. Deshalb sollten Aktivurlauber die Gunst der Stunde nutzen und vor Ort mindestens einen Ruhetag einlegen.
Unmittelbar an der Route scheinen Berge wie der Monte Cristallo oder die Tofana di Mezzo den Himmel zu berühren.
Ausgeruht setzen Radfahrer die Strecke am Valle del Boite fort. Ebenso sinnvoll ist es, in der Lagunenstadt einige Tage zu verbringen. Eine Rückreise nach München ist beispielsweise mit dem Fernbus oder ÖBB Nightjet möglich. Die größten Herausforderungen auf der Strecke sind der 1.370 Meter hohe Brennerpass und der Gemärkpass mit 1.530 Metern. Weil es auf der Nordseite des Brenners noch keinen durchgängigen Radweg gibt, stehen die Österreichischen Bundesbahnen als Lift zur Wahl.
Sechste Route: Der Kattegatleden in Schweden
Der ungefähr 390 Kilometer lange Kattegatleden bahnt sich seinen Weg durch Schweden. Im Südwesten des Landes gelegen, verbindet der Radwanderweg Helsingborg und Göteborg miteinander. Der über acht Etappen verlaufende Weg ist der erste Radwanderweg des Landes und führt in Provinzen wie Halland oder Bohuslän an malerischen Küstenabschnitten sowie verschlafenen Fischerdörfern vorbei.
Zudem sollten es sich Radfahrer nicht entgehen lassen, an Attraktionen wie dem Schloss Sofiero oder dem Nationalpark Kullaberg einen Zwischenstopp einzulegen. Besonders milde Temperaturen erwarten Aktivurlauber von Juni bis September.
Siebte Route: Der Moldau-Radweg in Tschechien
Am Anfang der Tour erobern Radfahrer immergrüne Höhenzüge im Böhmerwald, die allmählich in sanft plätschernde Flussschleifen und Städte wie Budweis oder Prag übergehen. Unterwegs begegnen Radler zahlreichen kleinen Städten, die im ersten Moment den Eindruck vermitteln, als befänden sie sich noch im Dornröschenschlaf. Ein gutes Beispiel ist die Altstadt von Krumau.
Böhmen ist mit vielen Burgen und Schlössern gesäumt, von denen Bauwerke wie die Prager Burg sogar weltbekannt sind.
Das Schloss Frauenberg in Hluboká nad Vltavou erinnert durch seine prunkvollen Stilelemente sogar an das Schloss Neuschwanstein. Am anstrengendsten ist der Beginn des Radwegs, der an vielen Hügeln vorbeiführt. Einige Kilometer vor Prag wird die Strecke einfacher. Der Böhmerwald ist über Bayern oder Sachsen mit dem Fernbus oder der Bahn erreichbar.