Wo auf Sylt ist es am schönsten?
Nur wenige Nordseeinseln erfreuen sich so großer Beliebtheit wie Sylt. Das Eiland ist zwar klein. Dennoch schließen viele Urlauber die Insel in ihr Herz.
Zwischen Weststrand und Watt präsentiert sich Sylt als Ort voller Kontraste, an dem raue Nordsee im Westen peitscht und am stillen Wattenmeer im Osten Ruhe einkehrt. Sylt ist eine Region mit vielen Gesichtern.
Inhaltsverzeichnis
Reges Treiben auf Sylt
Weite Dünen und wildromantische Heidelandschaften bestimmen das Bild. Urige Friesenhäuser treffen auf verträumte, malerische Kapitänsdörfer.
Der Inselalltag auf Sylt ist bunt und anmutig zugleich.
Doch auch auf diesem Eiland gibt es einige Ausflugsziele, die noch schöner als alle anderen sind.
Traumhaft schön: Das Rote Kliff
Mit dem Roten Kliff erstreckt sich zwischen Kampen und Wennigstadt ein einzigartiges Naturspektakel. Auf einer Höhe von 30 Metern bahnt sich das Rote Kliff über vier Kilometer hinweg seinen Lauf. Von einzigartiger Schönheit ist die besondere Farbe.
Bereits tagsüber erstrahlt die Steilkante im schillernden Rostrot. Doch nach Sonnenuntergang leuchten die Farben noch intensiver.
Historische Einblicke
Die Ursprünge der Steilkante gehen auf Gletscher-Ablagerungen zurück, die vor rund 120.000 Jahren entstanden. Der Farbton entsteht durch eisenhaltige Bestandteile, die sich in dem Lehmkies befinden.
In der Vergangenheit rettete das Rote Kliff zudem gewiss dem einen oder anderen Seefahrer das Leben.
Sie nutzten das Rote Kliff, um sich auf dem Meer zu orientieren. Kaum zu glauben, aber dennoch wahr: Das besondere Farbspiel war sogar von der dänischen Küste aus sichtbar.
Ausflug nach Kampen
Ein Ausflug nach Kampen führt in die wahrscheinlich nobelste Region der Insel. Schließlich sind die Immobilienpreise in dem Gebiet höher als in jeder anderen Ecke auf Sylt. Beeindruckend ist ebenfalls der hohe Anteil an teuren Lokalen und noblen Geschäften, die sich vor Ort befinden. Doch in Kampen ist nicht nur die High Society zu Hause. Hier hat der Luxus Einzug gehalten.
Doch Kampen ist mehr. Die 5.000-Seelen-Gemeinde beeindruckt mit ihrer malerischen Lage zwischen dem Roten Kliff, der Uwe-Düne und Wattseite. Luxuriöse Ferienwohnungen auf Sylt und Hotels sind in der Region ebenfalls schnell gefunden. Vor Ort sollten es Reisende nicht versäumen, die pittoresken Friesenhäuser zu bewundern oder sich an der Whiskeymeile Strönwai einen erfrischenden Drink schmecken zu lassen.
Tolle Aussichten auf der Uwe-Düne
Sylt ist klein und insbesondere flach. Deshalb ist der höchste Punkt des Eilands schnell gefunden. In Kampen thront die Uwe-Düne auf einer Höhe von 52,5 Metern. Diese Erhebung erreichen Besucher über 100 Stufen.
Am oberen Punkt erwartet Besucher eine imposante 360 Grad-Aussicht, die mit dem Anblick des Wattenmeeres und Weststrands gekrönt wird.
Bei gutem Wetter ist im Osten sogar das dänisch-deutsche Festland oder die dänische Insel Rømø im Norden von Sylt ersichtlich.
Reise in die Vergangenheit: In Keitum
Ein Abstecher nach Keitum gleicht einer Reise in die Vergangenheit. Keitum, so heißt es, ist das schönste Kapitänsdorf auf Sylt. Aus gutem Grund. Schließlich waren in der Vergangenheit in Keitum viele Seemanns-Familien zu Hause, deren Häuser bis heute die Blicke auf sich ziehen. Zahlreiche dieser Refugien stammen aus dem 18. Jahrhundert, als der Walfang für die Einwohner Sylts noch eine wichtige Rolle spielte.
Ein beliebtes Ausflugsziel ist das Sylter Heimatmuseum, das spannende Einblicke über die Historie Sylts und dessen Seefahrer-Traditionen verspricht.
Bereits der Eingang des Museums ist eine Augenweide und dank eines Tors mit Unterkieferknochen eines Finnwals nicht zu übersehen. Heute sind in Keitum ebenfalls zahlreiche Boutiquen und Teestuben zu Hause.
Badevergnügen an der Buhne 16
Sylt vereint eine Vielzahl an Stränden in imposanter Lage. Deshalb ist es umso schwerer, die Creme de la Creme an Badeoasen auszuwählen. Dennoch sticht die Buhne 16 aus der breiten Masse hervor. Die Nacktbadekultur ist eng mit der Entwicklung des des Urlaubsparadieses Sylt verbunden.
Doch schon vor langer Zeit traf die High Society an der Buhne 16 aufeinander, um der FKK-Kultur zu frönen.
Ganz zum Ärger von Schauspiel-Ikone Romy Schneider, auf die wohl das Zitat „In jeder Welle hängt ein nackter Arsch“ zurückgeht. Die Anzahl an Nackten ist zwar weniger geworden. Dennoch hat der Strand nicht an Reiz verloren.
Mitreißender Panoramablick am Rantumbecken
Das Rantumbecken ist auf der Wattseite zu Hause. Hier befindet sich ein Naturparadies, das dem Urlaub auf Sylt ein besondere i-Tüpfelchen verleiht. Das Rantumbecken ist ein ungefähr 600 Hektar großes Wasserbecken, um das in den 1930er Jahren ein Deich umbaut wurde. Zudem ist hier eines der artenreichsten Vogelschutzgebiete aus ganz Norddeutschland zu Hause.
Die meisten Urlauber lassen es sich nicht nehmen, die Insel mit dem Fahrrad zu erkunden (Die schönsten Fahrradstrecken auf Sylt). Auf dem Rantumbecken-Deich eröffnet sich ein atemberaubender Blick auf die Region. Zugleich entfaltet sich das Wattenmeer in all seiner Pracht.
Unterwegs zu den Wanderdünen
Ein Exkurs zu den Wanderdünen auf Sylt führt zum größten zusammenhängenden Wanderdünengebiet von Europa. Das seit 1923 unter Naturschutz stehende Gebiet erreicht eine Höhe von insgesamt 30 Metern.
Die größte dieser Wanderdünen bewegt sich alljährlich um zehn Meter in Richtung Osten.
Damit die Sandberge nicht weiter wandern, pflanzen Naturschützer an den Dünen Strandhafer an. Die Gewächse bilden Wurzeln, die bis zu zwölf Meter in den Boden eindringen. Eine Wanderung durch die Dünen ist zwar nicht gestattet. Doch dafür gibt es über Holztreppen erreichbare Aussichtsplattformen.
Eine Radtour von Westerland nach List
Die Insel Sylt ist zwar nur etwa 13 Kilometer breit und 40 Kilometer lang. Dennoch vereint das Eiland Radwege auf einer Strecke von rund 200 Kilometern. Der beliebteste Radweg verläuft von Westerland bis nach List. Unterwegs treffen Radfahrer nicht nur auf Wanderdünen.
Zugleich erobern Radfahrer auf der Tour mehrere Naturschutzgebiete der Insel. Abwechslung ist auf dieser Route somit vorprogrammiert.
Pure Idylle: Der Ellenbogen
Im Norden der Insel befindet sich ein Ort, an dem sich eine Landzunge weit in die Nordsee erstreckt. Hierbei ist vom Ellenbogen die Rede. Die markante Form der Landzunge lässt keinen Zweifel daran, weshalb Einheimische genau diese Bezeichnung für die Region ausgewählt haben. Einziger Wermutstropfen: Das Gebiet gehört zum Privatbesitz von zwei Familien. Deshalb müssen Besucher fünf Euro an Maut bezahlen, um den Ellenbogen über eine Privatstraße zu erreichen.
Doch die Investition lohnt sich. Vor Ort erwartet Besucher ein Naturparadies, das malerische Heidelandschaften mit imposanten Wanderdünen und tierischer Vielfalt vereint. Zudem befindet sich in der Region die schmalste Stelle Sylts mit einer Breite von nur 320 Metern. Der Strand lädt zwar zum Sprung ins kühle Nass ein. Dennoch ist Baden an dieser Stelle verboten. In dem Bereich sind die Strömungen schlichtweg zu stark, da das Wattenmeer und die Nordsee aufeinandertreffen.