Brisante Studie: Elektro-SUV sind gar nicht nachhaltig
SUV erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch auch als E-Fahrzeug sind die großen und oftmals recht schweren Autos nicht sehr umweltfreundlich.
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Die größten Vorteile von SUVs
Aus vielen unterschiedlichen Gründen sind Sports Utility Vehicle – sogenannte SUVs- sehr beliebt. Neben dem hoch angebrachten Sitz überzeugen die Kfz mit einem bequemen Einstieg, effektivem Schutz und einer guten Übersicht über den Verkehr.
Ein weiterer Trend auf dem deutschen Fahrzeugmarkt ist die boomende E-Mobilität.
Der Anteil an Neuzulassungen ist zwar zwischen Januar und September 2022 im direkten Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ganze 7,4 Prozent zurückgegangen. Allerdings hat sich im Gegenzug der Absatz von E-Autos zur gleichen Zeit um 15 Prozent auf insgesamt 272.000 Kfz erhöht. Unter diesen E-Autos ist der Anteil an SUV mit 44 Prozent beträchtlich hoch. Kleinst-, Klein- und Kompaktwagen erreichen zusammen eine Prozentzahl von insgesamt 42 Prozent.
SUVS sind nur wenig nachhaltig und umweltfreundlich
Nun stellten Wissenschaftler im Rahmen einer aktuellen Studie jedoch fest, dass das Zusammenspiel aus E-Konzept und SUVs alles andere als umweltfreundlich und nachhaltig ist. Wie Studienleiter Prof. Dr. Stefan Bratzel betont, sind SUV schlichtweg zu schwer, zu wenig aerodynamisch und zu teuer.
Zudem benötigen die Fahrzeuge eine zu große Batterie und haben einen zu hohen Verbrauch. Die Forscher verweisen bei ihrer Studie darauf, dass Autos mit zunehmender Größe für den Antrieb auch mehr Energie benötigen.
Während der Stromverbrauch von Kleinst-, Klein- und Kompaktwagen mit 15,2 kWh auf 100 Kilometer eher unterdurchschnittlich ist, benötigen SUV insgesamt 16,7 kWh auf 100 Kilometer. Der Durchschnittswert beläuft sich auf 16,1 kWh.
Je größer das Auto, je länger die Reichweite
Vielen Nutzer der E-Fahrzeuge legen allerdings auch großen Wert darauf, längere Strecken mit den Stromern zu absolvieren. Diese Angst möchten Fahrzeughersteller potentiellen Kunden nehmen, indem sie mit hohen Reichweiten werben.
Eine Analyse aller Segmente beweist, dass sich die Reichweite mit der Länge der Fahrzeuge erhöht und in der Oberklasse mit 600 Kilometern ihr Maximum erreicht.
Die durchschnittliche Reichweite beträgt 412 Kilometer. Höhere Reichweiten können die Kfz aber nur erreichen, wenn die Fahrzeuge mit wesentlich größeren Batterien als bei leichten Kompaktautos unterwegs sind. Jedoch sind für deren Betrieb auch mehr Rohstoffe erforderlich.
Forderungen nach kleineren Fahrzeugmodellen
Der durchschnittliche Fahrzeugpreis für E-Autos beläuft sich auf 49.311 Euro. Fahrzeuge von Premiummarken oder von Massenmarken wie Skoda oder Ford sind mit Preisen von rund 60.000 Euro jedoch wesentlich höher. Bei Fahrzeugen in diesem Preissegment ist es für viele gesellschaftliche Schichten jedoch schlichtweg unmöglich, überhaupt ein E-Auto zu erwerben.
Aus dem Grund spricht sich der Studienleiter dafür aus, dass sich Fahrzeughersteller zukünftig auf die Produktion effizienter und kleiner E-Autos mit einer moderaten Batteriegröße fokussieren.
Diese Fahrzeuge könnten zwar keine hohe Reichweite bieten, jedoch dafür einen schnellen Lademodus. Allerdings wäre für eine zunehmende Etablierung von E-Autos auch eine zuverlässige und flächendeckende Schnelllade-Infrastruktur erforderlich.