Urlaub mit Hund: Das ist zu beachten

Hundebesitzer stehen bei ihrer Urlaubsplanung stets vor der Frage, ob sie ihren Vierbeiner mitnehmen können und wollen – oder ihn lieber in eine Betreuung geben.
Bei dieser Entscheidung müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, vor allem die individuellen Besonderheiten des Hundes.
Inhaltsverzeichnis
Stress oder willkommene Abwechslung?
Für viele Menschen ist der Urlaub die schönste Zeit des Jahres. Einigen Hunden geht es ähnlich. Je nach Charakter und Alter des Tieres kann ein Urlaub auch für den Hund eine aufregende Zeit im positiven Sinne sein.
Zudem kann der gemeinsame Urlaub die Beziehung zwischen Mensch und Tier verbessern. Allerdings gelingt das nur, wenn es sich um positive Erfahrungen handelt und der Hund keinen übermäßigen Stress erlebt.
Es sind vor allem unsichere und ängstliche Hunde, aber auch beispielsweise sehr junge, alte oder kranke Tiere, für die ein Umgebungswechsel nämlich großen Stress bedeuten kann.
Die Folge können stressbedingte Erkrankungen bis hin zu Verhaltensänderungen sein, die manchmal sogar über den Urlaub hinaus bleiben.
Schlimmstenfalls muss also nach dem Urlaub an Verhaltensweisen gearbeitet werden, die durch diese stressige Erfahrung entstanden sind. Ob der eigene Hund den Urlaub eher als positiv oder als negativ erlebt, kann daher nur im Einzelfall entschieden werden. Herrchen und Frauchen kennen ihn schließlich am besten.

Urlaub mit oder ohne Hund: Eine Grundsatzentscheidung
Manche Hunde sind es gewöhnt, hin und wieder von anderen Personen wie Verwandten betreut zu werden oder in eine Hundepension zu kommen. Sie freuen sich vielleicht sogar über die tierische Gesellschaft und sind entspannt, weil sie wissen, dass sie wieder abgeholt werden. Demgegenüber gibt es Hunde mit Trennungsängsten, die extrem darunter leiden, wenn Herrchen oder Frauchen plötzlich ohne sie geht.
Für sie wird das Warten zur regelrechten Tortur – nicht wissend, warum beziehungsweise wohin ihr „Rudel“ gegangen ist und ob es wiederkommt. Auch andere Hunde können zur Belastung werden, je nach Größe, Charakter und Sozialisation.
Wer also weiß, dass der eigene Hund an die externe Betreuung gewöhnt ist und darunter nicht leidet, vielleicht sogar Spaß daran hat, der kann guten Gewissens ohne Hund in den Urlaub fahren. Das ist oftmals bei Reisezielen die bessere Wahl, die nur mit dem Flugzeug erreichbar sind oder wo gesundheitliche Risiken lauern. Stichwort: Mittelmeerkrankheiten.
Auch Reisen in ein sehr heißes Klima sind mit Hund nur bedingt geeignet. Ist hingegen keine Betreuung durch andere Personen möglich oder erwünscht, ist auch der Urlaub mit Hund eine Option – denn hierfür bieten sich bei der richtigen Planung unendliche Möglichkeiten.

Die wichtigsten Vorüberlegungen für Hundebesitzer
Schon die Frage, ob der Hund mit in den Urlaub soll oder welche Alternativen es gibt, ist also nicht einfach zu beantworten. Wurde die Entscheidung schließlich getroffen, geht es an die konkrete Planung vom Urlaubsziel bis hin zum Tagesprogramm.
Hierbei müssen folgende Vorüberlegungen angestellt werden, um die Sicherheit sowie den Spaß für den Vierbeiner zu garantieren:
- Ist das Reiseziel und die Reisezeit hundegeeignet? Wie bereits erwähnt, muss das Klima sowie das geplante Programm zum Hund passen.
Ist es zu heiß, zu kalt oder er müsste den ganzen Tag alleine im Hotelzimmer warten, ist er in einer guten Betreuung besser aufgehoben. - Sind Haustiere in der Unterkunft erlaubt? Nicht überall sind Haustiere erwünscht. Es ist deshalb wichtig, bei der Buchung von Ferienwohnungen, Hotels & Co die Bestimmungen sowie eventuelle Extrakosten zu beachten.
Auch das Camping oder sogenannte Glamping ist mit Hund eine tolle Alternative. - Wie kann die An- und Rückreise gestaltet werden? Eine Flugreise ist für Hunde großer Stress und daher nur bei sehr langen Reisen eine Überlegung wert. Besser ist es, wenn das Reiseziel mit dem Auto oder Zug erreichbar ist.
Oder aber es wird eine Pilgerreise, Fahrradtour & Co direkt von der Haustür gestartet. Dann braucht der Hund allerdings die notwendige Kondition. - Ist noch ein Gang zum Tierarzt notwendig – und wann? Wer sich unsicher ist, was er seinem Hund zumuten kann, sollte sich durch den Tierarzt beraten lassen. Auch sind für einige Reiseländer rechtzeitige Vorkehrungen wie zusätzliche Impfungen oder ein besonderer Zecken- sowie Mückenschutz notwendig.
In Einzelfällen, beispielsweise bei Reisekrankheit, können zudem spezielle Medikamente verschrieben werden. Auch solche Fragen müssen rechtzeitig vor Reiseantritt geklärt werden. - Welche Einreisebestimmungen gelten? Für eine Reise in fremde Länder ist für Hunde in den meisten Fällen ein EU-Ausweis, ein Mikrochip sowie eine Tollwutimpfung erforderlich. Aber auch zusätzliche Einreisebestimmungen sind möglich, vor allem außerhalb der Europäischen Union.
Bei der Reiseplanung muss daher geprüft werden, welche Bestimmungen in allen (!) bereisten sowie durchreisten Ländern gelten. - Welche potenziellen Gefahren lauern vor Ort? Je nach Reiseziel können dort bestimmte Parasiten, klimatische Besonderheiten, Absturzgefahren im Gelände oder andere Risiken lauern, die es zuhause in dieser Form nicht gibt. Eine Recherche vorab ist deshalb das A und O, um diese Gefahren zu kennen und durch geeignete Vorkehrungen zu eliminieren.
- Wie kann der Stress für den Hund reduziert werden? Gewohnheit gibt Hunden Sicherheit. Deshalb lohnt es sich, möglichst viele Gewohnheiten wie die Gassizeiten, das Hundebett, die Autobox & Co im Urlaub beizubehalten.
Auch kann es notwendig sein, noch rechtzeitig vorab wichtige Punkte wie das Autofahren zu trainieren oder das Futter frühzeitig umzustellen – beispielsweise von Rohfütterung auf Nassfutter – damit im Urlaub alles stressfrei klappt. - Was muss unbedingt mit ins Gepäck? Es empfiehlt sich, frühzeitig damit zu beginnen, eine Packliste für den Urlaub mit Hund zu schreiben.
Neben den alltäglichen Dingen wie Leine, Geschirr, Futter, Spielzeug oder Hundebett dürfen auch zusätzliche Reiseutensilien für den Hund nicht vergessen werden: EU-Ausweis, Erste-Hilfe-Set, Notfallmedikamente sowie ein Maulkorb, der beispielsweise in einigen Bergbahnen oder auf Fähren verpflichtend ist. Erneut ist es dann natürlich wichtig, den Vierbeiner rechtzeitig daran zu gewöhnen.
Trotz all dieser Vorkehrungen lassen sich Notfälle im Urlaub mit Hund niemals ausschließen. Verletzungen, Unfälle, Giftköder, Krankheiten – solche und ähnliche Gefahren lauern überall. Deshalb müssen die Hundebesitzer Kenntnisse in Erster Hilfe für verschiedenste Szenarien erwerben beziehungsweise auffrischen und sich vorab informieren, wo am Urlaubsort ein Tierarzt oder eine Tierklinik in der Nähe ist.
Denn im Fall der Fälle muss alles schnell gehen. Dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen und der Urlaub ist für den Hund nicht nur sicher, sondern auch eine tolle Lebenserfahrung, von der er auf vielfältige Weise profitieren kann.