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Nachhaltig reisen: Diese deutschen Urlaubsorte lassen zu wünschen übrig

Nachhaltig reisen
Nachhaltig reisen: Diese deutschen Urlaubsorte lassen zu wünschen übrig - Foto: © blackday #430437167 – stock.adobe.com

Auch wenn viele Weltenbummler die Reiselust packt, legen sie unterwegs großen Wert auf Nachhaltigkeit. Schließlich schließt es sich nicht aus, fremde Länder und Kulturen zu erkunden und dennoch umweltbewusst zu verreisen – oder doch?

Alternative Anreisemethoden zu Autos und Flugzeugen

Nun weist eine aktuelle Studie des ADAC auf, dass besonders bei Reisen innerhalb von Deutschland viele Urlauber umweltfreundliche Alternativen zu Flugzeugen oder Autos wünschen. Doch nicht immer ist ein Urlaub ohne Auto überhaupt möglich.

Das Gesamturteil des Tests wirft offene Fragen auf. Denn nicht immer ist eine nachhaltige Urlaubsplanung in Deutschland überhaupt möglich.

Das durchschnittliche Ergebnis aller durch den ADAC getesteten Urlaubsregionen ist „ausreichend“. Oftmals mangelt es jedoch nicht erst bei der Mobilität vor Ort. Stattdessen stehen Reisende bereits bei einer An- oder Abreise im öffentlichen Nahverkehr vor einer schier unüberwindbaren Herausforderung.

Alternative Anreisemethoden zu Autos und Flugzeugen
Alternative Anreisemethoden zu Autos und Flugzeugen – Foto: © Yaroslav Astakhov #462355692 – stock.adobe.com

Angebote zu verschiedenen Themen

Basis für die Studie war eine Analyse von Mobilitätsdaten von insgesamt 20 beliebten Urlaubsregionen aus Deutschland. Zu den wichtigsten Faktoren gehörten neben nachhaltigen Mobilitätsangeboten ebenfalls Optionen zur An- und Abreise und das vor Ort offerierte Informations- und Kommunikationsangebot rund ums Thema nachhaltige Fortbewegung. All diese drei Kategorien gingen zu jeweils einem Drittel in die Analyse sein.

Urlaubs Angebote zu verschiedenen Themen
Urlaubs Angebote zu verschiedenen Themen – Foto: © Zarya Maxim #149571534 – stock.adobe.com

Ernüchternde Daten im Test

Ein Widerspruch zum hohen Anspruch an Nachhaltigkeit ist die Tatsache, dass insgesamt sechs der 20 begutachteten Reiseziele im Test die Note „mangelhaft“ erhielten und deshalb für einen umweltbewussten Urlaub eher ungeeignet.

Diesen Destinationen gehören Bispingen in der Lüneburger Heide, Burg im Spreewald, Cochem an der Mosel, Monschau in der Eifel oder Oberhof im Thüringer Wald an.

Eine noch schlechtere Bewertung erhielt ausschließlich der im Erzgebirge liegende Wintersportort Oberwiesenthal mit der Note „sehr mangelhaft“.

Gute Bewertungen für Lindau und Sylt

Doch es gibt auch positive Beispiele, darunter die Stadt Lindau am Bodensee. Der bayerische Urlaubsort überzeugte in erster Linie mit der Mobilität vor Ort. In dieser Kategorie erreichte Lindau die Benotung „sehr gut“.
Auf dem Folgeplatz rangiert Westerland auf Sylt, das im ADAC-Test die Note „sehr gut“ erhellt. Ein großer Vorteil für Nordseereisende ist es beispielsweise, dass die zur Reiseregion gehörige Webseite bereits „Informationen zur Auslastung und Hinweise zur Überbrückung der letzten Meile“ enthält.

Platz drei belegt die Urlaubsregion Wernigerode im Harz, die sich durch Besonderheiten wie wettergeschützte Passagen am Busterminal sowie eine detaillierte Gestaltung der Bahnhofsunterführung mit Darstellungen lokaler Sehenswürdigkeiten positiv auffällt.

Lindau am Bodensee
Lindau am Bodensee. Der bayerische Urlaubsort überzeugte in erster Linie mit der Mobilität vor Ort – Foto: © Manuel Schönfeld #240874097 – stock.adobe.com

Mehr Handlungsbedarf ist gefragt

Mit der Studie verfolgte man beispielsweise den Zweck, die aktuelle Ist-Situation beliebter Urlaubsregionen abzubilden. Zudem erhofft man sich daraus resultierende Handlungsempfehlungen für Politiker. Politiker könnten Nachhaltigkeit unter anderem forcieren, indem sie an Haltestellen für Fernbuslinienverkehr eine gute Infrastruktur an Haltestellen ermöglichen. Diese Infrastruktur sollte mit dem ÖPNV verbunden und ins Netz des Deutschlandtickets integriert werden.

Zudem sei ein weiterer Ausbau von Ladestationen für E-Autos zwingend erforderlich.

Zusätzlich könnten die Reiseorte viele unterschiedliche Verbesserungsvorschläge umsetzen, um zunehmend nachhaltige Fortbewegungsmittel einzusetzen.

Tipps für mehr Nachhaltigkeit am Urlaubsort

Reisenden rät der ADAC an, das Auto ausschließlich zur An- und Abreise zu nutzen und alternativ lokale Mobilitätsangebote zu nutzen. Ein Vorteil dieses Systems besteht darin, dass Offerten für diese Form der Fortbewegung in Services von Gästekarten integriert sind. Eine weitere nachhaltige Lösung nutzen Urlauber durch Angebote von nachhaltigen Reiseanbietern.
Wer einen Urlaub ohne Anreise mit dem Auto plant, könnte ebenfalls von den Vorzügen von Gepäcktransfers der Deutschen Bahn sowie Shuttle-Services von Reiseveranstaltern oder Hotels profitieren.