Magazin

Roaming: Auch im Ausland erreichbar sein

Roaming: Auch im Ausland erreichbar sein
Roaming: Auch im Ausland erreichbar sein - Foto: © MclittleStock #126246587 – stock.adobe.com

Wer häufig im Ausland unterwegs ist, stellt sich oftmals eine Frage: Sind Telefonate im Ausland auch ohne hohe Extrakosten möglich oder entstehen zusätzliche Gebühren?
Für außereuropäische Ziele ist der Griff zur SIM-Karte zumeist unerlässlich.

Vorteile von EU-Roaming

Vielen Weltenbummlern ist es wichtig, auch im Ausland über ihr eigenes Handy erreichbar zu sein.

In den meisten Teilen Europas gilt das EU-Roaming – demzufolge Telefonie, die Nutzung mobiler Daten sowie Textnachrichten – auch im jeweiligen Reiseland unter gleichen Konditionen wie in Deutschland.

Da die Schweiz nicht Teil der EU ist, unterliegen diesem Land erheblich höhere Kostenbedingungen.

Vorteile von EU-Roaming
Vorteile von EU-Roaming – Foto: © PhotoSG #164457098 – stock.adobe.com

Hürden der Handynutzung im fernen Ausland

Noch komplizierter ist die Handynutzung im fernen Ausland. Für einige Länder ist es ratsam, am Reiseziel eine Prepaid-SIM-Karte zu erwerben. Für andere Destinationen ist es wiederum sinnvoll, die SIM-Karten noch in Deutschland zu besorgen.
Aus diesem Grund ist es von großer Bedeutung, sich bestmöglich auf die Reise vorzubereiten.

Handynutzung im fernen Ausland
Noch komplizierter ist die Handynutzung im fernen Ausland – Foto: © Drazen #622446769 – stock.adobe.com

Gültigkeitsbereich von EU-Roaming

Das EU-Roaming gilt in 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein. Französische Überseegebiete unterliegen ebenfalls dieser Regelung. In Monaco oder der Türkei steht das EU-Roaming hingegen nicht zur Verfügung. Die meisten Anbieter betrachten die Schweiz zwar als nicht zur EU gehöriges Gebiet.

Eine Ausnahme macht jedoch die Telekom, die Kunden mit Laufzeitvertrag die gleiche Nutzung wie innerhalb der EU anbietet.

Aktuell behandeln die Telekom, O2 Telefonica und Vodafone Großbritannien ebenfalls so, als wäre für diese Region die klassische EU-Roaming-Verordnung gültig.

Roaming für alle deutschen SIM-Karten

Die Roaming-Regelungen gelten für für alle deutschen SIM-Karten. Hierbei ist es unerheblich, welchen Anbieter die Handybesitzer haben und ob ein Prepaid- oder Laufzeittarif vorliegt. Eine automatische Voreinstellung für das EU-Roaming ist zwingend erforderlich.

Zudem müssen Anwender für die Nutzung im Ausland möglicherweise einige Einschränkungen in Kauf nehmen. Generell sollten Urlauber oder Geschäftsreisende darauf achten, auf genügend Guthaben zuzugreifen und alle erforderlichen Karten im Vorfeld zu erwerben. Bei Bedarf können die Karten im Urlaub nachgeladen werden.

Roaming für alle deutschen SIM Karten
Die Roaming-Regelungen gelten für für alle deutschen SIM-Karten – Foto: © Pixel-Shot #248000425 – stock.adobe.com

Gleiche Tarife mit anderen Deckelungen

Beispielsweise sollten Urlauber bedenken, dass besonders günstige Tarife mit hohem oder unbegrenztem Datenvolumen in einem anderen Land möglicherweise gedeckelt sind.

Entsprechende Konditionen sind in der Fair-Use-Policy der EU geregelt.

In dem Fall ist es nicht ausgeschlossen, dass ab einem festgelegten Limit genutztes Datenvolumen berechnet wird. Fällt die Wahl auf spezielle Auslands- oder Roamingpakete, fallen möglicherweise andere Gebühren als für gewohnte Tarife an.

Tipps zur Wahl eines geeigneten Tarifs

Ob ein reiner Daten-Tarif reicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Einigen Urlaubern oder Geschäftsreisenden ist es wichtig, telefonisch Reservierungen vorzunehmen oder regelmäßig zu Hause anzurufen. Andere Globetrotter möchten Bilder oder Nachrichten über datenbasierte Messengerdienste nach Hause versenden.

Für diese Anliegen sind verschiedene Tarife gut geeignet. Falls möglich, können Reisende im Urlaub ebenfalls WLAN-Netze nutzen. Auf diese Weise kann jeder Smartphonenutzer mobiles Datenvolumen einsparen.

Wahl eines geeigneten Tarifs
Tipps zur Wahl eines geeigneten Tarifs – Foto: © Gina Sanders #46203598 – stock.adobe.com

Welcher Handytarif soll es sein?

Falls die EU-Roaming-Verordnung nicht für das gewünschte Reiseziel gilt, haben Handybenutzer die Möglichkeit, sich bei ihren Mobilfunkanbietern nach verfügbaren Roaming- oder Auslandsangeboten zu erkundigen.

Bei längeren Reisen oder wiederholten Aufenthalten an einem Ort sind oft die Tarife lokaler Mobilfunkanbieter eine vorteilhafte Option.

Die SIM-Karten dieser Anbieter sind häufig an Kiosken oder in Supermärkten erhältlich und können mitunter deutlich kostengünstiger sein als die Tarife des eigenen Providers. . In Reiseforen sowie auf Reiseportalen erhalten Urlauber zumeist viele weitere hilfreiche Tipps.

Vorteile der E-SIM

Eine interessante Option ist die E-SIM, über die Mobilfunkangebote aus der ganzen Welt buchbar sind. Diese Buchung erfolgt rein digital und unabhängig von klassischen SIM-Karten oder einem bestimmten Standort.

Diese E-SIMs sind fest in die Handys eingebaute Chips, deren Steuerung und Bezahlung über Apps erfolgt. Vorausgesetzt, das persönliche Mobilgerät unterstützt die Verwendung von E-SIM-Karten.

Vorteile der E-SIM
Vorteile der E-SIM – Foto: © YASUTAKA OTSUKI #517690022 – stock.adobe.com

Vorteile einer Dual-SIM-Funktion im Handy

Viele Smartphones verfügen über die Dual-SIM-Funktion, die es ermöglicht, zwei Tarife gleichzeitig zu verwenden.

Nutzer aktivieren diese Funktion, indem sie gleichzeitig zwei physische SIM-Karten in ihr Telefon einsetzen.

In den Einstellungen des Smartphones kann festgelegt werden, welche Karte während eines Aufenthalts an einem anderen Ort genutzt werden soll. Somit ist es mit wenigen Klicks möglich, die heimische Karte einfach zu deaktivieren und die internationale Option anzustellen.

Urlaub im Ausland: Diese Kostenfallen drohen

In Grenzgebieten zu Nicht-EU-Ländern ist die Situation zumeist nicht richtig geklärt. Ist in diesen Gefilden eine automatische Netzwahl im eigenen Handy aktiviert, ist es möglich, dass sich die Smartphones ins Netz von Anbietern aus dem Ausland einbuchen und hohe Roamingkosten für Telefonate und Daten entstehen.  Die Einstellung für die automatische Netzwahl kann in den Handy-Einstellungen deaktiviert werden, und stattdessen kann eine manuelle Netzwahl vorgenommen werden.

Telefonate oder die Nutzung des Internets auf Fähren, Kreuzfahrtschiffen oder in Flugzeugen können ebenfalls kostspielig sein, wenn Handybesitzer nicht vorsichtig sind. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Verkehrsmittel auch dann nicht von der EU-Roaming-Regelung erfasst werden, wenn Reisende sich in Europa befinden.
Deshalb ist es aus Sicherheitsgründen sinnvoll, den Flugmodus anzustellen und das WLAN nur bei Bedarf zu aktivieren. Generell werden Sonderrufnummern übrigens extra berechnet. Bei deren Nutzung ist es nicht ausgeschlossen, dass im Ausland extrem hohe Kosten anfallen. Damit sich die Mailbox nicht zur Kostenfalle entwickelt, sollte diese vor Reiseantritt besser deaktiviert werden.

Handynutzung in Grenzgebieten zu Nicht EU Ländern
In Grenzgebieten zu Nicht-EU-Ländern ist die Situation zumeist nicht richtig geklärt – Foto: © Prostock-studio #607158644 – stock.adobe.com

Schutz vor hohen Kosten: Worauf achten?

Bei einem Aufenthalt in einem Land außerhalb der EU sind Handynutzer gut beraten, ihre mobilen Daten in Smartphone-Einstellungen auszuschalten. Noch umfassender ist der Schutz, den Smartphonebesitzer im Flugmodus einstellen.

Allerdings kommt eine Einstellung in den Flugmodus nicht in Betracht, falls Reisende unterwegs telefonisch erreichbar bleiben möchten.

Es dürfte für viele Mobiltelefonnutzer beruhigend sein, zu erfahren, dass die EU einen international gültigen Kostenbegrenzungsmechanismus für mobiles Internet bei allen EU-Anbietern eingeführt hat. Haben Anwender ein im Vorfeld festgelegtes Kostenlimit erreicht, wird die Datenverbindung in dem Fall automatisch getrennt.

Informationspflichten durch Mobilfunkanbieter

Dieses System gilt ebenfalls für via Satellit gekoppelte Mobilfunknetze, die regelmäßig von Fluggesellschaften in Flugzeugen oder von Reedereien auf Schiffen genutzt werden. Zudem müssen Mobilfunkanbieter ihre Klientel darüber informieren, falls ein Wechsel in eines der sogenannten nicht-terrestrischen Netze erfolgt.