Schwanger in den Urlaub: die wichtigsten Tipps und Hinweise
Schwangeren wird häufig geraten, sich zu schonen. Das ist zwar nicht falsch, bedeutet aber nicht, dass werdende Mütter tatenlos zu Hause sitzen müssen. Selbst Urlaubsreisen sind kein Problem, sofern die Schwangerschaft unproblematisch und normal verläuft. Ein paar Besonderheiten gibt es aber dennoch zu beachten:
Inhaltsverzeichnis
Wann ist der beste Reisezeitpunkt?
Prinzipiell sind Reisen immer möglich, solange es Mutter und Kind gut geht und keine Risikoschwangerschaft vorliegt. Für viele werdende Mütter ist allerdings das zweite Drittel der Schwangerschaft der angenehmste Zeitpunkt. Im ersten Drittel macht die hormonelle Umstellung vielen Frauen zu schaffen und sorgt für Abgeschlagenheit oder Übelkeit. Zudem ist in der Frühschwangerschaft das Risiko eines ungewollten Schwangerschaftsabbruchs am höchsten.
Einige Mediziner raten in diesem Zusammenhang von Flugreisen im Frühstadium einer Schwangerschaft ab.
Im zweiten Drittel fühlen sich viele Schwangere wieder wohler. Wer sich im letzten Drittel der Schwangerschaft noch fit fühlt, kann auch diese Zeit für einen Urlaub nutzen. Der wachsende Bauchumfang kann dann allerdings bereits die Bewegungsfreiheit einschränken und körperliche Beschwerden, wie Rückenschmerzen und Harndrang, verursachen.
Was gehört ins Reisegepäck?
Das hängt ein wenig davon ab, zu welchem Zeitpunkt der Schwangerschaft die Reise stattfinden soll. Grundsätzlich sollten werdende Mütter ihren Mutterpass mitnehmen. Er enthält grundlegende medizinische Informationen, die wichtig sein können, falls im Urlaub ein Arzt aufgesucht werden muss.
Auch bestimmte Vitaminpräparate oder andere Nahrungsergänzungsmittel werden für Schwangere häufig empfohlen und sollten entsprechend auch während des Urlaubs eingenommen werden. In der Frühschwangerschaft wird etwa häufig zu Folsäurepräparaten aus der Apotheke geraten. Folsäure ist wichtig für das Zellwachstum im Mutterleib und wird idealerweise bereits eingenommen, bevor die Schwangerschaft eintritt. Es können auch andere Präparate sinnvoll sein, falls das Risiko eines Mangels besteht. B-Vitamine und Eisen gehören etwa zu den häufig empfohlenen Nahrungsergänzungen in der Schwangerschaft.
Gynäkologen geben hierzu in der Regel entsprechende Empfehlungen.
Auch ein Medikament gegen Schwangerschaftsübelkeit kann – in Absprache mit dem Gynäkologen – sinnvoll für die Reiseapotheke sein.
Je mehr der Bauchumfang wächst, desto wichtiger werden außerdem bequeme Schuhe und angenehm zu tragende Kleidung im Reisegepäck (Tipps für eine Packliste).
Welche Reiseziele und Verkehrsmittel sind geeignet?
Weit entfernte, exotische Ziele können für Schwangere ein erhöhtes Risiko bedeuten. Die Klimaveränderungen können dem Körper sehr zusetzen. Zudem sind mitunter Impfungen notwendig, die während der Schwangerschaft nicht durchgeführt werden sollten. Reisen innerhalb Deutschlands oder Europas sind in der Regel unbedenklich. Hier entsprechen auch die medizinische Versorgung und die hygienischen Verhältnisse meist dem notwendigen Standard.
Für die Reise kommen prinzipiell alle gängigen Verkehrsmittel infrage. Vor Flugreisen ist allerdings die Absprache mit dem Arzt sinnvoll. Fluggesellschaften haben zudem häufig Vorgaben, was die Beförderung von Schwangeren angeht. Sie können etwa ein ärztliches Attest über die Reisefähigkeit verlangen.
Bei langen Autofahrten können Übelkeit, Rückenschmerzen, Harndrang und der Bauchumfang für Probleme sorgen. Häufige Pausen einzuplanen, ist deshalb sinnvoll. Eine Zugreise empfinden viele Schwangere als komfortabelste Reisemöglichkeit. Es besteht ausreichend Bewegungsfreiraum und es ist möglich, zwischendurch aufzustehen, sich die Beine zu vertreten und die Toilette aufzusuchen. Hilfreich ist eine vorherige Sitzplatzreservierung.
Mögliche Umstiege sollten außerdem zeitlich nicht zu knapp ausfallen. Ein Gleiswechsel, beladen mit Gepäck, ist in der Schwangerschaft meist nicht ganz so schnell zu bewältigen wie normalerweise und unnötiger Stress sollte möglichst vermieden werden.