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Autokauf – Barzahlung, Finanzierung oder doch lieber Leasing? 

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Autokauf – Barzahlung, Finanzierung oder doch lieber Leasing?  - Foto: © kegfire #399513285 – stock.adobe.com

Mit dem Geld ist das so eine Sache. Die einen horten es, die anderen kennen keine Grenzen. Natürlich sollte eine Investition oder eine größere Anschaffung gut durchdacht sein. Da lohnt es sich auch in Sachen Autokauf, den Durchblick zu behalten und sämtliche Zahlungsmöglichkeiten beleuchtet zu haben. In Frage kommt die Barzahlung, die Finanzierung oder ein Leasing.
Jeder diese Möglichkeiten hat seine Vor- und Nachteile. Welche Vorgehensweise die richtige ist, sollte in Abhängigkeit der eigenen finanziellen Umstände sowie mit Blick auf die Zukunft getroffen werden.

Die Finanzierung

Beim Autokauf geht der Trend zur Finanzierung. Hierfür bestehen zwei Möglichkeiten: Entweder die Finanzierung über eine Bank oder die direkte Finanzierung über den Händler.

Autokauf Finanzierung
Beim Autokauf geht der Trend zur Finanzierung – Foto: © thanksforbuying #275433188 – stock.adobe.com

Die Finanzierung beim Händler

Die Angebote sind auf den ersten Blick sehr attraktiv, insbesondere deshalb, weil die durchschnittlichen Preise für Neuwagen, aber auch für Gebrauchtwagen nicht von jedem privaten Käufer auf Anhieb aus eigener Tasche gezahlt werden kann. Händler sind sich darüber bewusst und locken mit Zinsangeboten und entsprechenden Verkaufsargumenten für die kooperierende Bank, die an der Finanzierung beteiligt ist. Manche Händler haben eine eigene Hausbank, die extra für die Finanzierung ausgelegt ist.

Der Vorteil für Käufer: Es fehlt nicht auf einen Schlag eine horrende Geldsumme.

Stattdessen wird monatlich per Rate abgezahlt. Diese Rate lässt sich individuell gestalten und mit der Höhe der Anzahlung sowie der Laufzeit an die eigene finanzielle Lage anpassen. Mit jeder bezahlten Rate, erwirbt der Käufer einen Eigentumsanteil am Fahrzeug. Am Ende einer Finanzierung bleibt eine Restrate bestehen, die vom Käufer zu begleichen ist. Bei einem Privatkauf bleibt dem Käufer meist nichts anderes übrig, als die Schlussrate zu begleichen. Wird das Fahrzeug über einen Händler erworben, besteht die Möglichkeit des Rückkaufs.
Entscheidet sich der Käufer am Ende der Laufzeit also gegen das Auto, wird es in der Regel vom Händler wieder zurückgekauft, sprich die noch offene Schlussrate bei der kooperierenden Bank wird durch den Händler beglichen. Bis zur vollständigen Bezahlung des Kaufpreises befindet sich das Eigentum am Auto in den Händen der Bank, dort wird nämlich auch der Fahrzeugbrief gelagert, der für eine weitere Veräußerung des Fahrzeugs erforderlich ist.

Für den Rückkauf des Fahrzeugs durch den Händler werden bei Abschluss der Finanzierung bestimmte Bedingungen festgelegt. So darf zum Beispiel im Jahr nur ein bestimmter Kilometerstand zurückgelegt werden, außerdem muss sich das Fahrzeug am Ende der Finanzierungslaufzeit in einem einwandfreien, der Wertminderung entsprechenden Zustand befinden.

Die Finanzierung beim Autohändler
Die Finanzierung beim Autohändler – Foto: © VadimGuzhva #143972976 – stock.adobe.com

Die Finanzierung bei der Bank

Auch wenn das Fahrzeug bei einem offiziellen Autohändler gekauft wird, muss es nicht zwingend über die kooperierende Bank finanziert werden. Käufer können sich eigenständig um einen entsprechenden Autokredit kümmern. Meistens stehen beim Autohändler aber bessere Konditionen zur Verfügung. Außerdem sparen sich Käufer den Aufwand der Kreditabwicklung.

Voraussetzung für die Finanzierung über den Händler als auch bei der Bank ist eine gute Bonität. Mit einem entsprechenden Bonitätsnachweis, zum Beispiel einer Lohnabrechnung der letzten drei Monate sowie anhand einer SCHUFA-Abfrage, kann die Bonität nachgewiesen werden. Liefern die Nachweise eine gute Bonität, so steht einer Finanzierung nichts im Wege.

Wann lohnt sich das Leasing?

Das Auto-Leasing funktioniert vom Prinzip her ähnlich wie die Auto-Finanzierung, unterscheidet sich lediglich darin, dass sich der Kunde in der Regel nicht für den Eigentumserwerb am Auto interessiert. Der Kunde zahlt letztendlich also nicht das Auto ab, sondern lediglich für die Nutzung des Fahrzeugs über eine festgelegte Laufzeit.
Das notwendige Anfangskapital ist gering und auch die Vorgehensweise bezüglich der Abschussrate erübrigt sich, da das Fahrzeug automatisch im Eigentum des Händlers bleibt. Der Kunde zahlt wie gesagt nur für die zeitlich begrenzte Nutzung des Fahrzeugs. Nachteilig hierbei ist möglicherweise die Kilometerbegrenzung und die strengen Vorgaben bei der Rückgabe des Autos.

Sollten die vereinbarten Bedingungen nicht eingehalten werden, so können auf den Kunden hohe Nachzahlungen zukommen.

Leasingverträge lohnen sich in der Regel nur für Geschäftsleute und Unternehmen, denn sie bringen vor allem steuerliche Vorteile. Außerdem ist ein Leasingvertrag ausnahmslos bindend. Das Zurücktreten oder vorzeitige Beenden des Vertrags ist kaum möglich. Anders läuft dies bei einer Autofinanzierung, denn dort kann das Fahrzeug noch während der Finanzierung weiterverkauft werden und die Finanzierungsrate somit von einem Dritten übernommen werden.
Der Bank geht es bei der Finanzierung hauptsächlich darum, dass der Kredit wie vereinbart getilgt wird. Durch wen dies geschieht, ist zweitrangig.

Auto Leasing
Das Auto-Leasing funktioniert vom Prinzip her ähnlich wie die Auto-Finanzierung, unterscheidet sich lediglich darin, dass sich der Kunde in der Regel nicht für den Eigentumserwerb am Auto interessiert – Foto: © dusanpetkovic1 #427266759 – stock.adobe.com

Ab wann lohnt sich ein Barkauf?

Der Barkauf eines Fahrzeugs ist für den Großteil die wohl unattraktivste Variante, denn das Auto wird in voller Höhe und mit dem eigenen Vermögen bezahlt. Dafür gehört das Fahrzeug sofort dem Käufer und kann beliebig benutzt werden. Einschränkungen oder Bestimmungen durch einen Kreditgeber gibt es beim Barkauf nicht.
Auch Zinsen werden beim Barkauf nicht fällig. Außerdem lassen sich viele Händler bei einem Barkauf auf hohe Rabatte ein, was sich preislich vorteilhaft für den Käufer auswirken kann. Preislich betrachtet ist der Barkauf, sofern die Geldsumme vorhanden und der Käufer auch nach dem Kauf noch entsprechend liquide ist, die beste Option.

Vorsicht jedoch bei Kauf von Neuwägen, egal, ob Finanzierung oder Barkauf: Ein Neuwagen verliert bereits im ersten Jahr massiv an Wert. Innerhalb der ersten drei Jahren kann sich der Wert sogar bis um die Hälfte verringern. Dies sollte bei einer solchen Anschaffung definitiv im Hinterkopf behalten werden.