Mietwagen zum Schnäppchenpreis: So viel Sparpotential bieten Überführungsfahrten
Auf der Suche nach günstigen Mietwagen waren Reisende am Anfang der Corona-Pandemie noch häufig erfolgreich.
Aufgrund der Reisebeschränkungen verringerte sich die Nachfrage nach Mietwagen jedoch stetig. Infolgedessen sahen sich viele Mietwagen-Anbieter gezwungen, ihre Flotte massiv zu verkleinern.
Inhaltsverzeichnis
Sprunghafte Preisanstiege
Nach Beendigung der Corona-Auflagen erhöhte sich die Nachfrage nach Mietwagen wieder sprunghaft, einschließlich der Preise.
Schließlich gab es nicht mehr genügend Mietwagen, um Reisende mit günstigen Fahrzeugen zu versorgen.
Weil die Unternehmen zum Teil sehr lange auf neue Autos warten müssen, werden Kunden drastisch zur Kasse gebeten.
Spezielle Plattform für Überführungsfahrten
Dennoch ist es für Schnäppchenjäger nicht unmöglich, trotz der angespannten Marktlage von günstigen Angeboten zu profitieren. Allerdings dürfen Interessenten hierfür keine regulären Angebotsseiten nutzen, sondern sich stattdessen nach Plattformen für Überführungsfahrten umsehen. Im Gegensatz zum klassischen Mietwagen verdienen die Anbieter mit Überführungsfahrten zumeist kein Geld. Soll ein Leihauto nach einer Kundenfahrt wieder an eine andere Verleihstation gebracht werden, bezahlen die Anbieter Benzin sowie den Fahrer, ohne damit Geld zu verdienen.
Die Rede ist hierbei von sogenannten Leerfahrten, aus denen Kund:innen ebenfalls ihre Vorteile ziehen. Kunden und Kundinnen profitieren von dem System, indem sie die Autos kostenfrei nutzen können und dennoch von einem Ort zum anderen gelangen.
Oftmals keine Garantien
Problematisch ist an diesem Konstrukt jedoch, dass Einwegfahrten eher schlecht im Voraus planbar sind. Oftmals können Anbieter nicht zu 100 Prozent garantieren, dass die Autos letztendlich tatsächlich am gewünschten Standort verfügbar sind.
Flächendeckende Offerten für Überführungen sind für Mietwagen-Anbieter deshalb oftmals mit einem hohen Aufwand verbunden.
Würden die Angebote ein bestimmtes Maß überschreiten, drohen negative Konsequenzen für das reguläre Mietwagengeschäft.
Mehrere Optionen für eine Buchung
Aus dem Grund suchen mittlerweile mehrere Anbieter nach Lösungen, indem sie verfügbare Überführungsfahrten innerhalb Europas direkt an Privatkunden und Privatkundinnen vermitteln möchten. Auf den Internetseiten gibt es eigens für den Zweck entwickelte Apps, mit denen Interessierte bevorzugte Reisezeiträume, die gewünschten Ziele sowie den bevorzugten Startpunkt in Suchmasken angeben.
Alternativ können Interessenten auf einer Landkarte nachschauen, inwiefern Überführungsfahrten ab Deutschland in andere europäische Länder oder umgekehrt zur Verfügung stehen.
Festgelegte Konditionen
Abhängig vom jeweiligen Angebot, ist eine Überführung der Fahrzeuge binnen 24, 48 oder 72 Stunden erforderlich. Oftmals haben Kund:innen bei diesem Konzept die Möglichkeit, kleine Umwege auf den ansonsten festgelegten Routen einzuplanen. Oftmals übernehmen die Anbieter die Spritkosten komplett. Zusätzliche Kilometer kosten 50 Cent.
Zumeist fordern die Anbieter ebenfalls, dass die Fahrer:innen seit mindestens zwölf Monaten ihren Führerschein besitzen müssen.
Zudem ist es üblich, dass Kund:innen eine Kaution von mehreren tausend Euro hinterlegen. Online-Plattformen wie „Movacar“ sind dafür geeignet, um von Deutschland aus auch Fahrten ins Ausland wie nach Österreich, Italien, Frankreich oder Spanien zu unternehmen. Zudem offerieren Mietwagenfirmen wie „Flipcar“ oder „Starcar“ Überführungsfahrten.
Ein klimafreundliches Konzept?
Die Überführungsfahrten bieten nicht nur finanzielle Vorteile. Zugleich preisen die Unternehmen die Fahrten als umweltfreundlich an.
Anstatt einer Leerfahrt kommen die Autos für Reisezwecke zum Einsatz. Indem die Fahrzeuge für echte Reisen genutzt werden, wird das CO2 eingespart, das Reisende andernfalls mit anderen Verkehrsmitteln ausgestoßen hätten.